Rüstungsdiplomatie

Dieser Artikel ist in der MSZ 1-1989 erschienen.

Seit Jahren stört die sowjetische Regierung die heile Welt der NATO-Aufrüstung mit Abrüstungsvorschlägen. Sie hat ernstgemacht mit der - eigentlich als Zurückweisung der "Utopie einer atomwaffenfreien Welt" gemeinten - Mahnung des Westens, die Abrüstung im großen müsse erst einmal klein und konkret anfangen, und das Mittelstreckenraketengeschäft durchgesetzt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1989 erschienen.

So wird schon ein wenig getan, von Politikern und Meinungsmachern diesseits und jenseits des Atlantik. Aufregung ist auf der Tagesordnung und jede Übertreibung erlaubt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1989 erschienen.

Eine gute Nachricht für den Westen hatte der sowjetische Außenminister kürzlich für sein amerikanisches Gegenüber. Die Sowjetunion bringt ihren ehemals hartnäckigen Einspruch gegen die "Strategische Verteidigungsinitiative" (SDI) der USA, welche die Ausdehnung des strategischen Kernwaffenkrieges auf Weltraumwaffen beinhaltet, in Genf nicht mehr auf den Tisch.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1988 erschienen.

Der Mittelstreckenvertrag ist von der bundesdeutschen Wehrpolitik abgehakt als eine gelungene politische Erpressung, bei der nicht weiter zu verweilen ist. Die Sowjetunion kann nicht mit einer veränderten Einschätzung ihres militärischen Bedrohungspotentials rechnen, nur weil sie einen Abbau ihres reichlichen Raketenarsenals vornimmt, lautet die Auskunft.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1988 erschienen.

Vor ein paar Jahren waren sie zu Hunderttausenden auf den Straßen und demonstrierten ihre Angst vor der "Kriegsgefahr". Dann wurden die Raketen, die ihnen als besonders gefährlich galten, aufgestellt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1988 erschienen.

Unter dem Titel "Das grüne Abrüstungskonzept in der Krise" (Süddeutsche Zeitung vom 6.5.) hat der "wissenschaftliche Mitarbeiter" der grünen Bundestagsfraktion Wolfgang Bruckmann eine Interpretation des INF-Vertrages dargelegt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 7-1988 erschienen.

Systematik

Die Ideologie von der Unmöglichkeit des Krieges im Zeitalter der atomaren Hochrüstung ist so verbreitet, daß selbst die beiden Chefs der verfeindeten Weltmächte sie ziemlich häufig erklären. Erst jüngst wieder, da sie sich auf einem Gipfel sahen:

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1987 erschienen.

Systematik

Ohne die Bedingungen, die bisher noch immer im Wege gestanden haben sollen: Die Sowjetunion verzichtet auf diese Waffengattung in Europa, obwohl Frankreich und Großbritannien sie behalten und weiter pflegen; und sie verzichtet auf die Verknüpfung der Mittelstreckenraketenfrage mit dem Vorhaben der USA, den Atomkrieg mit Angriffsraketen und Raketenabwehrwaffen (SDI) auch im Weltall austragen zu können.
Und: Sind sie jetzt zufrieden, die Kohls und Reagans?

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1987 erschienen.

Dagegen haben bundesdeutsche Politiker, die "Frieden schaffen, mit immer weniger Waffen" zum Motto ihres segensreichen Tuns erklärt haben, die allergrößten Bedenken: gegen den Vorschläg Gorbatschows, einiges aus dem militärischen Inventar der Sowjetunion einfach zu verschrotten, gegen eine Gegenleistung des Westens natürlich.
Die ehrenwerten Vertreter der Öffentlichkeit aus den bundesdeutschen Zeitungszentralen bringen die Lebensweisheit in Umlauf, daß das Schlimmste, was einem passieren kann, die Erfüllung der eigenen Wünsche ist.

Dieser Artikel ist in der MSZ 7-1987 erschienen.

Systematik

Ein neues Wort ist eingeführt worden in den Sprachschatz der bundesdeutschen Politiker. Es heißt "Abrüstungseuphorie" und soll eine Warnung ausdrücken: Ein oder zwei "Null-Lösungen" für Atomraketen mittlerer Reichweite wären ja nicht schlecht; aber dann müßte auch mal wieder Schluß sein mit dem Wegtun so schöner Waffen, die auf Knopfdruck ganze Länder verwüsten und ganze Armeen beseitigen können.