Zu MSZ 2/86 - "Ordnung muß sein!" (Über aktuelle alternative Staatstheorie)

Zu "Internationale Heimatkunde: Die Volksrepublik Polen" und zur Rezension von "Douglas R. Hofstadter: Gödel, Escher, Bach - ein endloses geschlossenes Band".

16 Jahre nach der Auflösung des ursprünglich sozialdemokratischen Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) wollen sich ‚geistige Väter‘ der ‚Außerparlamentarischen Opposition‘ (APO) - ehemalige Studentenführer und andere ‚68er‘- in Frankfurt treffen, um über die Rolle der ‚linken Intelligenz‘ in der aktuellen politischen Situation zu beraten. Nach den Vorstellungen der Organisatoren sollen zu der Tagung vom 11.

W.A., Bad Kreuznach
Ein für allemal: "Was tun!"

Gut 1000 Leute trafen sich parallel zum großen Gipfel, um auf einer 12-Stunden-Veranstaltung in Bad Godesberg ihre Kritik an den weltweiten Werken des Imperialismus zu bilanzieren - und zwar in der Form eines "Tribunals". Das freilich ist mehr als bloße Form.

Wolfgang Abendroth, "ein marxistischer Professor" ("taz") und "Vorbild der Linken" ("Süddeutsche Zeitung"), ein "Streiter für das Ende von Herrschaft" ("Frankfurter Rundschau") oder kurz und bündig: "eine Persönlichkeit" ("Frankfurter Allgemeine Zeitung"), ist tot. Glaubt man den Nekrologen auf den Begründer der "Marburger Schule", so ist dies ein herber Verlust zwar vor allem, aber längst nicht nur für "die Linke in der Bundesrepublik".

Günter Wallraff hat es wieder einmal versucht mit einem Buch über seine Erfahrungen als Türke und Leiharbeiter Ali Levent Sinirlioglu in den Niederungen der bundesrepublikanischen Arbeitswelt. Er hat mehr Käufer, mehr Öffentlichkeit und mehr Zustimmung als je zuvor gefunden - bei kritischen Intellektuellen, Gewerkschaftlern, Lehrern, Staatsanwälten, Presse, SPD FDP CDU-Politikern - kurz: bei so gut wie allen bis auf die Springer-Presse, die beharrlich schweigt.

Die Intellektuellen haben den Krieg nicht erfunden. Er ist Mittel der Politik.

macht natürlich blind für Regungen eines kollektiven deutschen Unterbewußtseins, dessen sichtbarster Ausdruck die Regungen friedensbewegter Linker hierzulande waren. Das solipsistische Gemüt derselben ist so strukturiert, daß der Krieg gegen den Irak angesichts des verlorenen Zweiten Weltkriegs als bedrohlich empfunden wurde, und darüber hinaus wieder ein latenter Antisemitismus zum Vorschein kommen konnte.

Dies ist eine Absage. Ab sofort gibt es die MARXISTISCHE GRUPPE (MG) nicht mehr.