Hungersterben in Afrika und anderswo, Krüppel, Verblödete, ganz gewöhnliche Jammergestalten und Habenichtse auswärts oder gleich um die Ecke daheim: Zum guten demokratischen Ton gehört es, daß diese "Schattenseiten des Lebens" nicht verschwiegen werden. Elend, und zwar weltweit und in all seinen widerlichen Erscheinungsformen, ist das ganze Jahr über öffentliches Thema, und zum Jahresausklang feiert es Hochkonjunktur.
Die REPUBLIK FRANKREICH verfügt über eine eigenständige Atomstreitmacht und über Kolonien im Pazifik, um sie auszuprobieren. Sie ist ein zuverlässiger Eckpfeiler der NATO, ohne ihr anzugehören.
als geneigter Leser Eurer Publikation "MSZ" und Sympathisant Eurer Umtriebe möchte ich Euch auf einen Irrtum hinweisen, der Euch im Übereifer bzw Eifer des gefechts in der MSZ 12/85, S. 40 (Artikel über Radio Moskau) unterlaufen ist.
Die paar Sachen, auf die es wirklich ankommt in der kapitalistischen Gesellschaft und ihrem demokratischen Staat, werden von den subjektiven Auffassungen über sie, von der Billigung durch die Leute nicht abhängig gemacht. Daß auf seiten der "Betroffenen" die verschiedensten Leistungen und ihr Gehorsam kalkuliert und bedingt, also stets widerrufbar erbracht würden, ist weder in den Instituten des Rechtsstaates noch sonstwo vorgesehen.
Die MSZ wird sich hüten, den Russen in irgendeiner Sache Recht zu geben. Die Regierenden verstehen nichts von Planwirtschaft, dafür verstehen sie sich sehr gut auf die Dialektik, die zwischen Gewalt und Moral haust. Die Regierten hinwiederum stellen sich höchst brav darauf ein und bilden ein Bilderbuchvolk; weitaus besser gebildet als die Massen im freien Westen verwenden sie ihre freie Lebenszeit darauf, Patrioten zu sein - ohne unterscheiden zu können, welche von den ihnen unterbreiteten Gründen stimmen und welche nicht.
Zum Fest der Liebe bietet die MSZ eine kurze Marktübersicht der bestverkauften Bücher Ende ‚85. Natürlich können wir niemand die Entscheidung abnehmen, ob er mit den besprochenen Werken lieber die Verwandtschaft ärgern oder daran selbst sein Vergnügen finden soll.
Der Planungschef im Verteidigungsministerium Hans Rühle hat sich in einem Beitrag im "Spiegel" kritisch mit dem ‚Credo‘ des kritischen Naturwissenschaftlers Hans Peter Dürr gegen die ‚Strategische Verteidigungsinitiative‘ auseinandergesetzt. Diese Antwort aus Wörners oberster Amtsstube zeichnet sich durch zweierlei aus: durch die Lässigkeit, mit der Rühle auf eine Widerlegung der Einwände im ernsthaften Sinne verzichtet, und durch die Tatsache, daß er mit der Logik eines Rüstungsplaners gleichwohl die Schwächen der Rüstungskritiker ziemlich schonungslos aufdeckt.
Die Kommunistische Partei der Volksrepublik China hat nach sechs Jahren mehr oder weniger weitgehender Experimente mit "marktwirtschaftlichen Instrumenten" zur Effektivierung der Wirtschaft beschlossen, nunmehr "den Markt" bzw. das, was sie dafür hält, zum Universalinstrument der wirtschaftlichen Modernisierung zu machen.
Strategie und Taktik für die Tarifrunde 1986 stehen fest. Die ÖTV macht den Vorreiter, bei der IG Metall wird noch gestritten, wie und wann man die "35-Stunden-Woche" wieder aufs Tapet bringt.
Wir sind hingefahren. Daß uns bei der Ankunft auf dem Pekinger Flughafen ein kalter Wind ins Gesicht blies und die Aussicht ziemlich trübe war, kann man dem "neuen Kurs" nicht ankreiden.
Die Sowjetunion hat Waffen. Die sind weder offensiv noch defensiv, sondern die Machtmittel einer Weltmacht und ihrer Interessen und fallen dementsprechend groß dimensioniert aus.
2 grüne Politiker haben sich als Theoretiker profiliert und ein Buch geschrieben: Zu den längst feststehenden Inhalten und Prinzipien grüner Politik lieferten sie einen programatischen Überbau. Dieses Verfahren haben sie von der Sozialdemokratie gelernt - E und T sind schließlich "Ökosozialisten" -, deren politische "Alltagsarbeit" sich für den Sonntag gerne eine Perspektive zur Kontemplation zulegt.