Nein, denn in der Regel sind die jungen Männer der demokratischen Wehrmacht erpreßbar nur durch den Staat, der sie in Kasernen einsperrt, und durch ihre Vorgesetzten, die sie ausbilden, zum Töten. Auf engstem Raum mit jungen Geschlechtsgenossen 18 Monate zusammengepfercht in gemeinsamen "Schlafzimmern", das erregt keinen Verdacht, wie die Dienstfahrten des Generals Kießling mit seinem Chauffeur.
ist einer der härtesten Angriffe auf die unternehmerische Kalkulation mit Lohn und Leistung. Zu Recht beschweren sich Kapitalistenverbände, daß mit einer solchen Forderung nicht nur eine völlig aus dem Rahmen der letzten Lohnsenkungsreden fallende Lohnerhöhung gefordert wird - 14% mehr Kosten pro Stunde rechnen sie für die "35 -Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich" aus -; auch die Unternehmerfreiheit wird bestritten, bei feststehendem Lohn über Leistung und Arbeitszeit zu bestimmen.
Ihr prominentester Bundestagsabgeordneter, Ex-General Bastian, beschwert sich in einem ziemlich öffentlichen Brief über Arbeitsstil und Rotationsprinzip, klassenkämpferische Tendenzen und Antiamerikanismus in der Partei; er droht mit Austritt aus der Fraktion, will sein Mandat selbstverständlich mitnehmen - die Grünen haben ihre erste Fraktionskrise. - Das öffentliche Echo liegt auf der Linie: Der Parlamentsalltag holt die Friedensidealisten ein; "die Realitäten" machen sich geltend; ihr eigener General nimmt den Kampf gegen die "Freaks" auf.
fragte "Bild" und benannte auch gleich den Zielstrich: "Welcher an der Kasse das Rennen macht, entscheidet sich nächste Woche". So einfach darf und will es sich der gehobene Filmkritiker nicht machen.
Diese Zeilen stammen nicht aus einem Satire-Magazin, sondern sind die Einleitung eines ernsten Berichts auf Seite 3 einer angesehenen westdeutschen Zeitung. Und so bescheuert das Bild ist, mit dem hier diplomatische Beziehungen zwischen zwei verfeindeten Großmächten veranschaulicht werden: Worum es auf der Konferenz in Stockholm geht, ist auch dieser saublöden ‚Beobachtung‘ zu entnehmen.
Das grundgesetzlich verbriefte Recht, seine Meinung frei zu äußern, erfährt auffallend grundsätzliche Würdigungen. Daß öffentlich Kritik geübt werden dürfe, zählt zu den beliebtesten Meinungsäußerungen - von akkreditierten Vertretern der freien Presse und von maßgeblichen Vertretern des Volkes.
Orwells Roman ‚1984‘ wird durchgängig dafür gerühmt, "das erschreckende Zukunftsbild einer durch und durch totalitären Gesellschaft, die bis ins letzte Detail durchorganisierte Tyrannei einer absolut autoritären Staatsmacht" (1984, Ullstein-Ausgabe, Klappentext) in "atemberaubender Unerbittlichkeit" gezeichnet zu haben. Gegenwärtig werden die Denker der Öffentlichkeit in Feuilleton und Femsehen - von Berufs wegen für kundiges und sensibles Erschrecken vor literarischen Visionen bezahlt - durch die aktuelle Jahreszahl zu einem ungemein interessanten Vergleich inspiriert: Läßt sich aus "unserer" Demokratie heute dasselbe herausdenken wie aus jenem Bild von Herrschaft, das der Roman Orwells vor über 30 Jabren entworfen hat?
Eine doppelte Volkszählung hat stattgefunden mit eindeutigem, Etgebnis: Die Ausländer sind viel zu viele, die Deutschen zu wenig, die Nation stirbt aus. Die Bundesregierung hat es offensichtlich nicht leicht bei ihrer Aufgabe, für die richtigen Portionen Volk, mengen- und qualitätsmäßig zu sorgen.
Im Unterschied zu gewöhnlichen Touristen, die ferne Länder als Kontrast zum Alltag konsumieren, reisen Polittouristen, um mit lauter Bestätigungen ihrer Überzeugungen im Gepäck zurückzukehren. Das Flugticket zählt hier zu den Spesen in Sachen Glaubwürdigkeit durch persönliche Erfahrungen.
Terror-Regimes, die mit Krieg nicht bloß droben, sondern auch über friedliche Nachbarn herfallen - das sind nach demokratischer Weltmeinung immer "die andern", die bösen, Kommunisten und Kommunistenfreunde.
Desbalb hat der südafrikanische Einmarsch in Angola die westlichen Kommentatoren bei ihren freiheits- und souveränitätsliebenden Betrachtungen zum Jahrestag der sowjetischen Intervention in Afghanistan nicht gestört.
Wählerisch, wie die Republik in Hinsicht auf ihr Personal und dessen Rekrutierung ist, sortiert sie die ausländischen Bewerber gründlich aus. Für wen die BRD Ziel aller Wünsche zu sein hat und für wen nicht, entscheiden deutsche Politiker im Sinne der Freizügigkeit gleich selbst und bestehen gegenüber den Ostblockstaaten ebenso hartnäckig auf dem letzten Moldauschwaben, wie sie das juristische und polizeiliche Instrumentarium zur Beseitigung unwürdiger Einwanderer verfeinern.
Mit seiner Bemängelung des Volkszählungsgesetzes hat das BVG nach den Worten der liberalen Presse ein "großes Urteil" gefällt. Denn es machte sich gleich doppelt um die Sache der Freiheit verdient.
Ein Minister für Arbeit und Soziales mit lupenreinem Proletariernachweis: Dr. Norbert Blüm wird den Vorschußlorbeeren gerecht, die seinem Kanzler für den "personalpolitischen Kunstgriff" mit ihm zuteil wurden.