Seit der Dollar für weniger als 2 DM zu haben ist, verzeichnen ökonomischer Unsinn und wirtschaftspolitische Sorgen eine gemeinsame weltweite Hochkonjunktur.
Die BRD in eigener Sicht: Musterknabe mit "gemachten Hausaufgaben"
Benno von Wiese war so ein Narr von Berufs wegen und hat beim Auslegen von Literatur Richtlinien gesetzt. Seine Interpretationen hatten die Aura des Unwidersprechlichen und galten, was fraglos daher kommt, daß Benno immer ziemlich fraglose Botschaften zu sagen wußte.
Deutsche Bürger können beruhigt durchatmen: Selbst so heimtückische Inversionswetterlagen wie die, die in den letzten Wochen unsere Luft versaut haben, können ihnen jetzt nichts mehr anhaben. Früh- und Vorwarnsysteme und Smogalarme verschiedener Stufen haben überall blendend funktioniert.
Eine "große Steuerreform" 1984, kaum nach Antritt der Wende-Regierung; schon bald danach das Bedürfnis, dieses "Jahrhundertwerk" umzubauen durch "Steuersenkung in 2 Stufen bis 1988"; auch das schon bald überholt und noch vor der Wahl ersetzt durch die allgemeine "Erkenntnis", daß erneut eine "große Steuerreform" unbedingt erforderlich ist. Was ist los?
Das geht jetzt seit drei Wochen. Die Führungsgremien tagen, allein und zusammen und wieder allein und zusammen, hinter den wie immer verschlossenen Türen; ihre Stäbe schleppen bedeutungsschwangere Aktenbündel an den überall postierten Kameras vorbei; periodisch stellen sich die Generalsekretäre den Belagerungshundertschaften von Presse und Fernsehen und enthüllen der aufs äußerste gespannten Öffentlichkeit, daß es vorangeht.
Seine Gedanken einfach dem "Zeitgeist" zuschlagen, mag so leicht niemand. Wer läßt sich schon gerne nachsagen, unkritisch einer "weitverbreiteten Stimmungslage" zu erliegen oder gar bloß "modisches" Gedankengut zu vertreten?
Die neue Führungsmannschaft in Moskau ist fest entschlossen, Feindseligkeiten, die sie für vermeidbar hält, abzubauen. Sie will alles von ihrer Seite Mögliche tun, um Fronten zu erübrigen.
Obwohl sich viele gedrückte und gesprochene Worte über das Leiden des Jahres mit dem Titel "Aufklärung" zieren, genügen sie ganz anderen Ansprüchen. Das hat gleich mehrere Gründe.
Offenbar mncht man sich mit Politik doch nicht die Hände schmutzig. Joschka Fischer, der Ex-Minister der hessischen Landesregierung, ist jedenfalls ziemlich gereift in seinem politischen Amt.
Die Öffentlichkeit ist gespalten. Einerseits geradezu begeistert, was in Moskau alles geht, andererseits - gerade wegen der Begeisterung - richtiggehend erbittert, was das wieder für ein mieser Trick ist.
Der Gegenstand des Koalitionsbruchs war in freier Wahl und offenkundiger Kumpanei aller Beteiligten ausgesucht. Die Grünen forderten die SPD "ultimativ" auf, die hessische Genehmigung für ALKEM zu verweigern, das Geschäft der Genehmigung also Wallmann zu überlassen.
Mit Eurer Darstellung des Zusammenhangs von Politik - Rüstung - Geschäft in der BRD und den anderen Industrienationen bin ich sehr einverstanden. Daß nicht die Rüstungskonzerne die Vorantreiber der Aufrüstung sind, sondern das Interesse von den Staatshängern an Aufbau und Ausbau ihrer Armee diesen Geschäftszweig am Laufen hält, ebenso wie das Interesse an Waffenexporten zwecks politischer Einflußnahme auf Drittländer, ist innerhalb der Linken nämlich keineswegs Konsens.