Wenn die Sprachregelungen der Regierung durcheinandergeraten, dann schlägt in der Demokratie die Sternstunde der Opposition - sollte man denken. Aber das stimmt nicht ganz.
von Amts wegen Staatspräsident der freien Bundesrepublik Österreich, hat wieder Ärger wegen dem Kurt, der er als Mensch nun mal ist. Diesem nämlich hat das amerikanische Justizministerium die private Einreise in die USA verboten, weil er als Wehrmachtsoffizier unter Hitler am großdeutschen Programm gegen sogenannte Volksschädlinge tatkräftig mitgewirkt habe.
Wenn etwas geeignet ist, Mißtrauen in die Volkszählung zu wecken und wachzuhalten, dann sind es die Argumente ihrer Veranstalter und Befürworter. Denn das ist wirklich zu dumm, um wahr zu sein: daß mit der Zählung des Volkes lauter Wohltaten auf dem Spiel ständen, die Vater Staat seinen Kindern antun möchte, aber mangels genauer Daten womöglich nicht zukommen lassen könnte.
Bundeskanzler und amerikanischer Präsident, Bundespräsident und Regierender Bürgermeister - alle treten sie an und feiern in "Berlin" "Berlin", d.h. sie feiern in Westberlin die Ansprüche, die sich gegen das System auf der anderen Seite der Mauer richten.
Während Politiker, die sich ein einwandfrei demokratisches Volkszählungsgesetz erlassen haben, sich daran machen, dieses mit treuherzigen Augenaufschlägen vollziehen zu lassen, weil es doch das selbstverständlichste Anliegen der Welt sei, daß sie ab und zu einmal bei ihrer Mannschaft durchzählen lassen, rüsten die alternativ-demokratischen Leistungsträger dieser Mannschaft wieder einmal zum (vorläufg) hinterletzten Gefecht um die Demokratie mit derselben: Nach Pershing-Aufstellung, WAA-Durchsetzung und Umweltzerstörung ist sie (wieder einmal) endgültig zu weit gegangen, wenn sie per Volkszählung jetzt auch noch anfängt, sich selbst "scheibchenweise abzuschaffen", wie es die Volkszählungsgegner angeblich stark befürchten.
Solidarische Kritik: Teuer, überflüssig, ohne Impressum
Leute, denen bereits zu Lebzeiten nachgesagt wird, ihnen wäre ein Platz in der Geschichte sicher, haben bei ihren Zeitgenossen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Bei einem Staatsmann geht das am schnellsten, weil sein Geschäft, mit dem er seinen Freunden und Feinden imponiert, die Gewalt ist - und die gebietet Respekt.
Wie bei jedem anderen Großereignis werden auch beim einjährigen Jubiläum des "Super-GAU"s in der Ukraine serien-, seiten- und fernsehminutenweise die Bilder und Kommentare von damals zum hundertsten Male hervorgekramt. "1 Jahr danach" heißen durchweg die Serien.
Der nebenstehende Artikel ("Die berechnende Sau rausgelassen") demonstriert anhand von Stellungnahmen mehr oder minder prominenter Grüner, was für Sorgen nach einer Wahl in der alternativen Partei üblich und respektabel sind. Diese Bestandsaufnahme geht nicht ohne kritische Untertöne ab.
Mitunter ist es gar nicht so einfach, mitten in der Hochkonjunktur des zum Umweltbewußtsein fortentwickelten Naturschutzgedankens fröhlich für die Natur Partei zu ergreifen. Im Wonnemonat 1987 wissen unsere lieben Kleinen garantiert wieder, was so ein Maikäfer für ein Vogel sei.
Dagegen haben bundesdeutsche Politiker, die "Frieden schaffen, mit immer weniger Waffen" zum Motto ihres segensreichen Tuns erklärt haben, die allergrößten Bedenken: gegen den Vorschläg Gorbatschows, einiges aus dem militärischen Inventar der Sowjetunion einfach zu verschrotten, gegen eine Gegenleistung des Westens natürlich.
Die ehrenwerten Vertreter der Öffentlichkeit aus den bundesdeutschen Zeitungszentralen bringen die Lebensweisheit in Umlauf, daß das Schlimmste, was einem passieren kann, die Erfüllung der eigenen Wünsche ist.