Wenn an der Geschichte von den Kommunisten, die auf Elend und Armut ihr Süppchen kochen, um so gegen das System anzustinken, etwas wahr wäre, müßten die Verwalter und Beobachter des Wohlstands der Massen eigentlich Deutschlands Arme verstecken oder zumindest totschweigen. Das Gegenteil ist der Fall.
Noch in der Nacht werfen deutsche Zeitungen ihre Titelstory um: "Neue Berlinkrise". Der Bonner Krisenstab unter Führung des Kanzlers stellt ein Ultimatum an den DFB.
Seitdem Ronald Reagan den Beschluß, unter dem Namen "strategische Verteidigungsinitiative" (SDI) ein Programm zur Entwicklung von Raketenabwehrsystemen aufzulegen, mit seinen "Visionen" über die Befreiung der Welt von den inhumanen Atomraketen verkündet, ist das Gerücht in die Welt gekommen, die europäischen Staaten seien diesem Programm gegenüber äußerst skeptisch und zurückhaltend eingestellt.
Daß die Europäer, die in und außerhalb der NATO unentwegt damit beschäftigt sind, ihr Waffenarsenal zu verbessern, und zuletzt gerade noch im Mittelstreckenbereich "nach"gerüstet haben, auf einmal mit dem Vorhandenen zufrieden sein und weitere Fortschritte der Waffenproduktion mißbilligen sollten, kann ja wohl nicht ganz stimmen.
Das ist die Lage: Die Bergarbeitergewerkschaft hat ihr Ziel, die Regierung und die staatliche Kohlebehörde so zu schädigen, daß sie der Gewerkschaftsforderung nachgibt, nicht erreicht. Die Stromversorgung mußte nicht eingeschränkt werden, die Stahlproduktion läuft auf vollen Touren, ihr Ausstoß 1984 war höher als im Jahr zuvor.
Daß einem Freunde nutzen und Feinde schaden, ist eine Weisheit, die bei internationalen Beziehungen so unbedingt nicht gilt. Das freundschaftliche Verhältnis, das wir zu unseren Partnern im Westen, zumal den USA, unterhalten, erweist sich in schöner Regelmäßigkeit als eine Quelle von Streitigkeiten, wie sie sich im Verkehr mit dem Osten nie einstellen.
Einen Schülerwettbewerb "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn" hat das Bayerische Kultusministerium ausgeschrieben. Begründung: "Der Blick über die politische Grenzlinie in Europa lohnt sich bestimmt; er bringt Hinweise und hoffentlich einige Einsichten."
Auf dem Parteitag in Saarbrücken haben die Freien Demokraten diesen Mann fast einstimmig gegen diesen Mann ausgetauscht. Der neue Vorsitzende formulierte sein Erfolgsrezept kurz und griffig:
"setzte sich (!) als Folge großer Vermögensverluste durch die Inflation 1923 und die Währungsreform 1948 anläßlich der Rentenreform 1957 der Gedanke durch, daß die Leistungen der Rentenversicherung nicht mehr durch Kapitalsammlung, sondern...
Ordnung und Gewalt gehören in unserer Gesellschaft zusammen. Das bezeugt nicht nur die "Stimme des Volkes", dem von der Prügel, die "noch niemandem geschadet" hat, über die Wehrmacht als "Schule der Nation" bis zum Einsperren und "Rübe ab!"
In deutsclnen Landen hat es einmal eine Studentenbewegung gegeben, die dann auch keine solche mehr bleiben wollte. Sogar Frauen ist damals die Frage gekommen, wodurch sich der regierungsamtliche Umgang mit Leuten in der "Dritten Welt", die Ruinierung von Lohnabhängigen in den modernen Fabriken, die widerwärtigen Leistungen von Erziehung und Wissenschaft eigentlich unterbinden lassen.
Das Bundesverfassungsgericht befaßt sich mit der Rechtmäßigkeit des Wendegesetzes zur Kriegsdienstverweigerung. Daß von der Verlängerung des Zivildienstes und der prinzipiellen Erschwerung des Anerkennungsverfahrens etwas zurückgenommen wird, ist nicht zu erwarten, denn das Gericht hatte bereits mit seinem letzten Urteil festgestellt, daß Gewissensprüfung sein muß und diese so aussehen könne wie jetzt realisiert.
Rechtzeitig zur Vorlage seines Budgets ‚85 hat US-Präsident Reagan den Sandinismus als "akute Bedrohung der nationalen Sicherheit" wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt: Wieviel Tote im laufenden Krieg anfallen, das wird von der Regierung in Washington gesteuert, um für die Haushaltsdebatte das jeweils passende Argument bereitzuhalten.
Die Freiheit und ihre Gangster
Die maßgeblichen Männer der Republik halten es für ganz und gar unverantwortlich, daß ein Staat mit der weltpolitischen Wucht der BRD nicht über genügend Kapazitäten für die Produktion von Pu 239 verfügt. Energie aus dem Atomkern - ob moderiert oder explosiv - ist für die Politik allemal eine Frage der nationalen Sicherheit.
Die verbliebenen Reste der RAF führen ihren privaten Kleinkrieg, der Staat veranstaltet ein groß es Gezeter und macht anläßlich dieser Gelegenheit locker den Übergang zur Gleichsetzung von Kritik und "Terrorismus" - und was fällt dazu der "alternativen Tageszeitung" "TAZ" ein?
Selbstbezichtigungen
Es ist gute demokratische Sitte, den Bundeswehrmaschinen, die neben den äthiopischen Hungerlagern und über den unzugänglichen Hungergebieten Getreidesäcke abladen, öffentliche Anklagen gegen das sowjetfreundliche Regime in Addis Abeba mit auf den Weg zu geben. Es ist offenbar nichts leichter und zufriedenstellender als die Mitteilung, Mengistu und seine Mitregenten aus den Reihen des Militärs seien in allen Belangen gescheitert, trügen die (Mit-, Haupt-, Allein-)Schuld am massenhaften Hunger ihrer Untertanen, benützten den sogar gegen die Separatisten, importierten Waffen statt nahrhafter Marktwirtschaft...