Daß Goethe mit seinem Faust einem sinnsuchenden Individuum literarisches Leben einflößte, hat ihm die Nachwelt nicht vergessen. Intellektuelle lieben offenbar die Darstellung der Höhen und Tiefen geistiger Selbstrechtfertigung, wie sie Faust stellvertretend für ihr wichhges Geschäft durchzieht: In der Gestalt des Faust wird ja so schön zur Anschauung gebracht, wie kompliziert es ist, der Welt einen höheren Sinn beizubiegen, und wie verantwortungsvoll dieses moralische Sinnbedürfnis ist.