Die Tarifpartner der bundesdeutschen Paradebranche ‚Metall‘ sowie vom Druckgewerbe haben den eigentümiichen Handel, der bereits in MSZ 4/87 charakterisiert worden ist: Arbeitsstunden gegen freie Verfügung über die Arbeitszeit, nach viel offensichtlich gekünsteltem Getöse abgeschlossen.
Die tarifliche Regelarbeitszeit wird auf 37 Stunden pro Woche verkürzt, und zwar stufenweise im Rahmen eines Dreijahresvertrags, der gleichzeitig die Tariflohnerhöhungen für ‚87 (3,7%),‘88 (2%) und ‚89 (2,5 %) festlegt.
Gorbatschows Abrüstungsangebote haben offengelegt, wie strohdumm und unverschämt zugleich die Lügen zu ‚Doppelbeschluß‘, ‚Nachrüstung‘ und ‚Genf‘ waren, in was Für hanebüchene Konstruktionen die Politiker Anfrüstungswillen und -praxis eingekleidet hatten. Eine gewisse peinliche Berührtheit ist den zuständigen Herren auch anzumerken.
An alle, die an die Friedensmission in der Politik glauben.
Die CHANCE eines Vertrags, der nach den Vorschlägen Gorbatschows ein paar Mittelstreckenraketen entfernt, ist KEIN ERFOLG.
Mit drei Dingen macht Schweden besonderen Staat auf der Welt: mit Wohlfahrt, Steuermoral und offensiver Neutralität. Das Pro und Contra, unter dem dieses nördliche Staatswesen in demokratischer Öffentlichkeit einerseits als Wohlfahrtsparadies, andererseits als Obrigkeitsstaat und Steuerhölle mit den jeweiligen Idealen von bürgernaher Herrschaft verglichen zu werden pflegt, ist so langweilig wie der demokratische Unterschied von ‚sozial‘ und ‚liberal‘ und so tiefschürfend wie das Verhältnis von Staatsausgaben und Staatseinnahmen.
Kurz vor Ostern hat die Demokratie am Rio de la Plata eine "Bewährungsprobe" erfolgreich bestanden. Eine Meuterei zweier Garnisonen gegen die Justizverfahren in Sachen "Schmutziger Krieg" beendete Präsident Akonsin unter dem Jubel demonstrierender Volksmassen dadurch, daß er sich mit den Aufständischen einigte.
Die Akteure des politischen Lebens in Argentinien haben sich eine neue Gewohnheit zugelegt: Sie weinen öffentlich. Der Gewerkschaftsführer Genosse Ubaldini, Chef der "mächtigen" CGT, stellte der Öffentlichkeit und sich selbst die Leiden seiner Basis so eindrucksvoll dar, daß er mitten in der Schilderung der Armut und der Hungerlöhne, die den Arbeiter plagen, zu schluchzen anfing, sich nicht mehr bremsen konnte und sich schließlich richtig ausweinen mußte.
Zwischen der Bundeswehr und dem argentinischen Militär, dem hierzulande schon einmal undemokratische Obristenmentalität und schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen nachgesagt wurden, bestehen traditionell "brüderliche Bande" (alle Zitate aus der "Süddeutschen Zeitung" vom 13.5.). Schließlich ist die BRD einer der Hauptausrüster dieser südamerikanischen Armee, hat gemeinsame Waffenprojekte mit Argentinien und stellt Ausbildungspersonal.
Denkmäler, Jubiläen, Tage oder Jahre des/der... in praktischer Hinsicht könnte man auf so etwas leicht verzichten, gäbe es nicht ab und zu wegen solcher Anlässe freie Tage.
Der Streit der Grünen war noch nie ein erfreulicher Anblick. Und zwar deshalb, weil sie ihn noch nie zu dem Zweck der Klärung eines Sachverhalts angestrengt haben, so daß sie sich auf dieser Basis auf ein gemeinsames Programm hätten einigen oder voneinander verabschieden können.
Anläßlich des Papstbesuches verteilte die MARXISTISCHE GRUPPE (MG) eine Zeitung mit dem Artikel "Vom schädlichen Unsinn der Frage nach dem Sinn des Lebens". Aus einer ganzen Reihe von Zuschriften befassen wir uns mit folgendem Brief, weil er ein Argument vorträgt, das wir immer wieder einmal gegen Beiträge in der MSZ zu hören kriegen.
Auf dem Grünen-Parteitag gab es wieder einmal Streit und das gewünschte öffentliche Aufsehen. Eine Bewegung "Mütter" fühlte sich durch die Frauenarbeit - so heißt das bei demokratischen Parteien ja - der Partei nicht mehr gebührend vertreten, stellte ein "Müttermanifest der Grünen" zur Diskussion und forderte eine eigene Bundesarbeitsgemeinschaft "Mütterpolitik".
Atomraketen sind die Kriegsmittel, die den Charakter einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen den entscheidenden Staaten bestimmen, die die Weltmacht einer Nation definieren und auf die daher nationalbewußte Politiker und Militärs ganz zu Recht besonders scharf sind. Mit ihrer Zufriedenheit über das eigene Arsenal und mit ihren Sorgen über das des Gegners, sprechen die maßgeblichen Politiker auch aus, woran das liegt: an der Leistungsfähigkeit dieser Waffe.
Die eigentümliche Qualität der Raketenwaffe macht sie zum hervorragenden Mittel der Weltpolitik. Mit der Erweiterung der Reichweite militärischer Gewalt - im quantitativen wie im qualitativen Sinne ist die Reichweite politischer Gewalt auf dem Erdenball um mehr als um einige Grade gewachsen.
Die westeuropäischen Staaten haben - so versichern sie laufend - größte Sicherheitsprobleme mit der Sowjetmacht. Von den SS 20 bis herunter zu den gepanzerten Mannschaften und wieder hinauf zu den Raketen jeglicher Reichweite: Nichts als sowjetische Überlegen-