Daß die größten Siege eines Österreichers in diesem Jahrhundert in ausländischen Diensten stattgefunden haben und die 7-jährige Auslöschung der alten Heimat miteinschlossen, können Österreichs Politiker und Intellektuelle Hitler nicht verzeihen. Ebensowenig den Führern der ersten Republik, daß sie die Heimat vergeigt haben; und auch die Väter- und Großvätergeneration steht gar nicht gut da, weil sie ihr Bestes, die staatsbürgerliche Pflichterfüllung, für etliche Jahre an die falschen Herren vermietet hat.
Schuschnigg wörtlich:
"Ich wollte beiläufig jenen Zustand anstreben, der hinsichtlich der mitteleuropäischen Regelung nach allem Ermessen eingetreten wäre, wenn die Mittelmächte den Krieg gewonnen hätten.
... "so daß uns fast nichts bleibt als das felsige, unfruchtbare Gebirgsmassiv der Alpen und die Hauptstadt Wien, deren Existenzbasis durch den Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie zerstört ist.
Vor ein paar Jahren waren sie zu Hunderttausenden auf den Straßen und demonstrierten ihre Angst vor der "Kriegsgefahr". Dann wurden die Raketen, die ihnen als besonders gefährlich galten, aufgestellt.
Den Nachrufen ist zu entnehmen, daß es sich um einen jener deutschen Männer gehandelt haben muß, die sich deswegen um das Vaterland verdient gemacht haben, weil sie einmal Bundeskanzler gewesen sind. Das scheint uns zu wenig für die junge Generation, die sich ohnehin schon schwer tut, den Verblichenen mit einem US-Politiker deutscher Abstammung nicht zu verwechseln.
Laut Feindbild von vorgestern hätte es das eigentlich gar nicht geben dürfen, daß sich Sowjetbürger wegen nationaler Unterschiede die Köpfe einschlagen. Man hat doch jahrelang versichert bekommen, daß der Totalitarismus diese zutiefst menschlichen Gefühle ausrottet.
Über Jahre hinweg wurde die Staatsschuld doch mit jährlichen Neuverschuldungen zwischen 25 und 36 Milliarden DM zielstrebig vorangetrieben - dem Ruf der Christlich-Liberalen, sich gerade in Gelddingen durch besondere Seriosität und Solidität auszuzeichnen (Koht: Es bleibe weiterhin Gütesiegel seiner Regierung, "daß wir keine Schulden machen"), tat das keinen Abbruch. Jetzt korrigiert die Bundesregierung die für das Jahr 1988 ursprünglich vorgesehene Nettokreditaufnahme von 29,5 Milliarden DM um schlappe 10 Milliarden DM nach oben - und auf einmal will die journalistische Mafia in den Redaktionsstuben und Fernsehstudios einen "peinlichen Wandel vom Sanieren zum Schuldenmachen" entdeckt haben.
Es handelt sich um die Wirkungen des Geldes, wenn der Hunger zum afrikanischen Alltag gehört, wenn ehemals fruchtbare Gebiete des schwarzen Kontinents immer weniger hergeben und die Nahrungsmittelproduktion von Jahr zu Jahr sinkt, wenn Slums zur afrikanischen Stadt gehören wie vormals die Dorfhütten zum Neger.
Es sind die Folgen des Kapitals der Industrienationen, das Afrikas Reichtümer nutzt, wo es sich lohnt, wenn so gut wie alle schwarzafrikanischen Staaten ihre wirtschaftliche Pleite erklären, während die Konten der ausländischen Geschäftemacher mit dem Erdteil stimmen.
US-Söldner betreiben die militärische Endlösung des Sandinismus. Bundesamtliche Hausbank oder IWF revolutionieren mit einem kreditgewährenden oder kreditversagenden Federstrich gleichermaßen die Lebensumstände der Bevölkerung eines botmäßigen oder unbotmäßigen Landes so gründlich, daß sich daran auch noch so viele Solidaritätstassen tödlich blamieren.
Den "Informationen zur politischen Bildung" Nr. 196 entnehmen wir, warum es so unsäglich schwierig ist, daß aus einem armen Entwicklungsland etwas anderes wird als ein armes Entwicklungsland. All die Kreisläufe, die bei "uns" für Reichtum und seine Vermehrung sorgen sollen, führten in den Ländern der "Dritten Welt" dazu, daß Armut bleibt, wo Armut ist. Nur stimmen tun solche Kreislauftheorien hinten und vorne nicht.
In den USA toben Vorwahlen, zu denen beide Volksparteien das Volk bemühen: Die Wähler sollen selbst entscheiden, wem sie am ehesten zutrauen, daß er sie am ersten Dienstag im November zur Stimmabgabe für sich rumkriegt. Demokratischer geht‘s also wirklich nimmer.
Reverend Jesse Jackson ist der Kandidat mit der besten Presse, von dem alle Konkurrenten mit feierlicher Stimme verkünden: "Es ist gut, daß Jesse kandidiert." Dabei versetzt er seine Kundschaft aus Schwarzen und fortschrittlichen weißen Linksintellektuellen in Verzückung mit Forderungen wie einer einseitigen Verschrottung von MX- und Trident-II-Raketen, der Ablehnung jeder Hilfe für die Contras in Nicaragua und dem Verlangen nach einer massiven Anhebung der Steuersätze für Spitzenverdiener zugunsten eines "60-Mrd.
Eindeutig ja, meinen sie selbst. Ihre Warnungen von gestern sehen sie durch Tatsachen von heute bestätigt: eine Entsorgung gibt‘s nicht, staatliche Kontrollen der Atomindustrie sind undurchführbar, und im nationalen Brennstoffkreislauf lauert der Übergang zur Atombombe.