Realer Sozialismus

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1981 erschienen.

In dieser Reihe besprechen wir in loser Folge Klassiker des Marxismus, die es in der Geschichte der Arbeiterbewegung und/oder in der bürgerlichen Wissenschaft zu einigem Ansehen gebracht haben: entweder als weltanschauliche Berufungsinstanz oder als Beleg für bedingte Brauchbarkeit. Den alten Schriften soll die Ehre angetan werden, daß ihre Aussagen einnnal zur Kenntnis genommen werden - woraus sich dann auch mancher Aufschluß darüber gewinnen läßt, warum sie die einen für so brauchbar halten und die anderen für so verwerflich.

Dieser Artikel ist in der MSZ 7-1985 erschienen.

Systematik

Der Einfall, einen Sozialismus aufzumachen, ist den Staatsgründern des Ostblocks aufgrund ihrer Kritik am Kapitalismus gekommen. Inwiefern diese Kritik mit der von Marx übereinstimmte und wo nicht, läßt sich durch das Studium beider Abteilungen klären. Wer in bezug auf die Differenzen richtig liegt, auch. Allerdings nicht durch die Ernennung des älteren Kritikers zur unanfechtbaren Berufungsinstanz, sondern durch Prüfung der Argumente.

Dieser Artikel ist in der MSZ 7-1985 erschienen.

Systematik

Die führenden Repräsentanten der kommunistischen und Arbeiterparteien, der Staaten und Regierungen der Mitgliedsländer des RGW sind der Ansicht, daß es notwendig ist, nicht auf die Konfrontation zwischen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung, nicht auf die Errichtung immer neuer Hindernisse in den Beziehungen zwischen ihnen hinzu arbeiten, sondern nach konstruktiven Wegen der Entwicklung friedlicher, stabiler internationaler politischer und ökonomischer Beziehungen unter Berücksichtigung der in der Welt existierenden Realitäten und der Interessen aller Länder zu suchen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 7-1985 erschienen.

Systematik

Im Westen genießt ein jeder die Freiheit, sich seine ganz eigene, für ihn bedeutsame, ansonsten aber reichlich belanglose Meinung zurechtzulegen, weshalb und inwiefern er es als Mitglied gerade seiner Nation und als Subjekt einer geschäftlich eingerichteten Arbeitswelt besonders gut getroffen hat. Die Auffassung, in einer Gesellschaft zu leben, die nur darauf wartet, daß ihre Chancen und guten Gelegenheiten tätig ergriffen werden; die Gewohnheit, sich die stinknormale Lebensumgebung zur eigens gewünschten Heimat zu verklären, weil man per Geburt ihr angehört; die moralische Befriedigung, in einer "Wertegemeinschaft" zu leben, deren seelischen Nährwert kein anderes "System" zu bieten hat - all das und beliebig vieles mehr tut sein gutes Werk für die Selbstzufriedenheit moderner Zeitgenossen, die sich ein anderes Leben nur als Knechtung vorstellen können, auch wenn ihre banaleren Vorteilsrechnungen nie so recht aufgehen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 7-1985 erschienen.

Systematik

Solange der Sozialismus brav und bieder daherkommt, solange er in Gestalt einer Vorstellung von einem ebenso gerechten wie harmonischen Miteinander auftritt, läßt ihn die moderne demokratische Welt ein bißchen gelten. Als Ideal von Konkurrenz und Gewalt, mit dem dritten bürgerlichen Grundwert "Solidarität" als Motto, hat er sogar den Rang einer geistigen Tradition erobert, die im bürgerlichen Parteienstreit um die politische Macht genauso zitierfähig ist wie der christliche Glaube. Die Ideen von einer besseren Welt, in der alles abgeschafft ist, was ein moralisches Gemüt so an Härten des Kapitalismus wahrnimmt, gehören zum festen Repertoire bürgerlicher Politik, die in ihrem Programm das Versprechen der Besserung und des Fortschritts nicht missen will.

Dieser Artikel ist in der MSZ 12-1985 erschienen.

Systematik

Lech Walesa, ehemaliger Anführer eines "heiligen Kampfes für Brot und Freiheit", hat auch vier Jahre nach Verhängung des Kriegsrechts, nach der erfolgreichen Eliminierung seiner Organisation und der konsequenten Indienstnahme ihrer Anhänger durch die Kirche seinen Dienst nicht quittiert. "Vom Sieg der Ideale des August 1980" mehr denn je überzeugt, stellt er die polnische Regierung mindestens einmal die Woche ins moralische Abseits.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1984 erschienen.

Was treibt Tschernenko nach Feierabend? Mit wem geht Gromykos Frau, wenn er auf Auslandsreisen ist?

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1991 erschienen.

Systematik

Unter dem Beifall und mit aktiver Beihilfe des Westens haben sich die Staaten des ehemaligen Ostblocks aus dem sozialistischen "Völkergefängnis" befreit. Alle nationalen Aufgaben, für die der sozialistische Staat einstand, und damit alle Lebensverhältnisse, unter denen das Volk früher eingehaust war, gelten nicht mehr.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1991 erschienen.

Die Macher der Freien Welt dürfen stolz sein auf den Erfolg ihrer 40jährigen Kampagne ‚Freiheit statt Sozialismus‘. Im gesamten ehemaligen Ostblock inklusive Balkan will von Sozialismus kein Schwein mehr etwas wissen, die Freiheit wird tatkräftig genützt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1990 erschienen.

Systematik

Mit dem Staatenbündnis des Warschauer Pakts hat die Sowjetunion sich die militärische und politische Basis einer Weltmacht geschaffen. Sie hat der westlichen Kriegsdrohung, die der Abschaffung einer Staatsmacht galt, die sich gegen die imperialistische Weltordnung behauptet hat, eine immerhin so wirksame militärische Drohung entgegengestellt, daß der Krieg, für den ganz Westeuropa aufgerüstet wurde, nicht stattfand.