Realer Sozialismus

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1989 erschienen.

Die Erleichterung ist groß. Verspürt wird sie fast überall auf der Welt und von den unterschiedlichsten Charakteren.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1989 erschienen.

Die führenden Parteien Polens und Ungarns haben das Bekenntnis abgelegt, das seit 1918 im Westen als Wahrheit gilt: Sie haben es mit einem nach Menschen- und Staatsrecht untauglichen System versucht. Ihre alte, Sozialismus genannte Art und Weise, Staat zu machen, verdient keine weitere Kritik - sie hat sich unabweislich blamiert: an einer Schuldenakkumulation, die die Zahlungsfähigkeit und ökonomische Handlungsfreiheit der Nation der Zuständigkeit der westlichen Staaten überantwortet hat.

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1988 erschienen.

Systematik

"Im Sozialismus erwachen die Nationen zu neuem schöneren Leben, erreichen sie Vollendung... Die nationalen Unterschiede verringern sich immer mehr, bis sich die Nation als Entwicklungsform der bürgerlichen Gesellschalt endgültig überlebt und nur noch die universelle kommunistische Gesellschaft existiert...

Dieser Artikel ist in der MSZ 1-1983 erschienen.

Die Thematisierung von Nationalismus im Ostblock dient grundsätzlich - egal in welcher ideologischen Variante - zur Entlarvung der sozialistischen Staaten. Allerdings nicht deshalb, weil zwischen Marxismus und Nationalismus, zwischen der Politik der Volksdemokratien und dieser Art Staatsverehrung Gegensätze bestünden, schließlich haben ja sowohl die offizielle Staatsdoktrin wie die Praxis der kommunistischen Parteien längst ihren Frieden mit der Liebe zum Vaterland geschlossen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1983 erschienen.

Systematik

Die SED hat das Jahr 1983 zum"Karl-Marx-Jahr" erklärt und feiert Karl Marx an seinem 100. Todestag mit 29 vom ZK verabschiedeten Thesen, die mit Marx als "Revolutionär und Theoretiker der Arbeiterklasse" anfangen, den "historischen Siegeszug des Marxismus" bilanzieren, die heutigen Aufgaben "Karl Marx und der Kampf um Frieden und sozialen Fortschritt" benennen und mit der Ausführung enden, daß "der reale Sozialismus" die "Verwirklichung der Ideen von Karl Marx" ist.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1982 erschienen.

Die Vorstellung, West und Ost, Kapitalismus und Staatskapitalismus, würden sich unter möglichster Vermeidung gewaltsamer Konflikte ökonomisch, politisch, kulturell und sonstwie miteinander messen und so einen Systemvergleich in der und um die ganze Welt veranstalten, gehört ins Reich der politologischen Ideale - hüben wie drüben. Da stehen sich keine "Modelle gesellschaftlicher Ordnung" konkurrierend gegenüber, zwischen denen eine "Dritte Welt" entscheiden kann oder hätte entscheiden können.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1982 erschienen.

Während Meinungen über fremde Länder sonst ihre Konjunkturen haben, in Einzelfällen auch gar nicht vorhanden zu sein brauchen, so daß die Weltkarte des Normalbürgers viele weiße Flecken aufweist die Meinung über den Ostblock ist, seitdem es ihn gibt, dauerhaft und in sich unerschütterlich. So opportunistisch die Einschätzung dei Ölscheichs den unterschiedlichen politischen Kalkulationen gefolgt ist, so dogmatisch verfährt sie gegenüber dem zum Hauptfeind erklärten Ostblock.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1982 erschienen.

Eine ebenso volkstümliche wie kritische Auffassung erledigt den "Systemvergleich" in zwei Sätzen: Im freien Westen regiert das Geld die Welt. Im Osten die Einheitspartei.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1982 erschienen.

"Unser Jahrhundert bietet einen Staff für Träume": "Die Heizung kostet im Monat aur 16 Kopeken", "Der Kindergarten 35 Pfennige am Tag", 50% aller Bauern der CSSR haben mindestens einen Oberschul-, wenn nicht Hochschulabschluß, der Moskauer Notarzt kostet die Patienten nichts, die Ungarn machen aus Kohle-Tagwerken ganz umweltfreundlich uad bioeffektiv landwirtschaftliche Nutzflächen und die sowjetische Raumfahrt informiert "unter anderem auch" die kubanischen Fischer über die "Wanderung von Fischschwärmen"! (Alles aus "UZ" der letzten drei Wochen)

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1982 erschienen.

Daß die Staaten des Ostblocks eine Kultur haben, wird hierzulande immer mit einer besonderen Betonung vermerkt - als sei sie dort eigenlich gar nicht zu vermuten. Daß "wir" dagegen einen "Kulturstaat" haben, gilt als ausgemachte Sache und animiert engagierte Intellektuelle wie z.B.