Politologie

Dieser Artikel ist in der MSZ 10-1986 erschienen.

Systematik

Der altlinke Politologe Krippendorff hat eine "Kritik der Politik" verfaßt, die jedes Einverständnis mit den Zielen staatlicher Politik und den Absichten ihrer Macher verweigert.
Krippendorff kontert den guten Glauben, staatliche Ordnung wäre ihrer Natur nach ein brauchbares Lebensmittel der Leute und die nicht übersehbaren Folgen ihres Wirkens bis hin zu den Massengräbern auf den Schlachtfeldern - sprächen noch allemal für ein Versagen der Politiker vor den zivilisatorischen Absichten und Aufgaben, denen Staaten dienten.

Dieser Artikel ist in der MSZ 1-1991 erschienen.

Systematik

Wenn der freie Westen dem Irak praktisch die Feindschaft erklärt, hat ein Friedensforscher gleich gar nichts mehr zu erklären. Die Sache des freien Westens ist fraglos gut.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1990 erschienen.

Systematik

Das Buch beginnt mit einer rhetorischen Frage, die dem Gedankengang eine klare Linie vorgibt:
"Ist mit der Planwirtschaftjede sozialistische Kapitalismuskritik gescheitert?"

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1988 erschienen.

Systematik

Den "Informationen zur politischen Bildung" Nr. 196 entnehmen wir, warum es so unsäglich schwierig ist, daß aus einem armen Entwicklungsland etwas anderes wird als ein armes Entwicklungsland. All die Kreisläufe, die bei "uns" für Reichtum und seine Vermehrung sorgen sollen, führten in den Ländern der "Dritten Welt" dazu, daß Armut bleibt, wo Armut ist. Nur stimmen tun solche Kreislauftheorien hinten und vorne nicht.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1983 erschienen.

Systematik

Wer wissen möchte, wie "es weitergeht", der hat genaugenommen nur eine Chance: Er muß sich die Interessen und Zwecke klar machen, die in der Welt herrschen, nicht weil sie so einleuchtend oder moralisch wären, sondern weil genügend Macht in der Entschlossenheit liegt, sie durchzusetzen. - Man kann es aber auch weniger genau nehmen und ohne derartige Erklärungen für die Weltlage Prognosen erstellen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1983 erschienen.

Die Wissenschaft von der Politik reagiert auf alle Ansprüche der Politiker so, daß sie sie zum Problem politischer Ordnung erklärt und damit noch jedem Staatsanliegen wissenschaftlich seine Notwendigkeit und Legitimität bescheinigt. So kriegen Politologen es fertig, einerseits das "politische System" der BRD zur besten aller möglichen Welten theoretisch zu (v)erklären und gleichzeitig den Bundesbürgern die territorialen Forderungen und weltpolitischen Ambitionen des BRD-Imperialismus als ihren heißen Wunsch nach eindeutiger "nationaler Identität" anzuhängen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1982 erschienen.

Systematik

Die USA und ihre NATO-Verbündeten rüsten auf, was das Zeug hält. Der oberste Führer des freien Westens hat beschlossen, "daß die Geschichte heute die letzte Seite des Kommunismus schreibt".

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1982 erschienen.

Nach den Sommerferien, dann wird die deutsche Professorenschaft reiselustig. So auch dieses Jahr: Es trafen sich die Soziologen, die Politologen, Historiker und Germanisten.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1982 erschienen.

Systematik

Was sonst jedem Politologen wie eine Sünde gegen sein Metier, das freie und kritische Erfinden von Gesichtspunkten, denen der eigene nationale Staat nachkommen sollte und denen dieser immer nur unvollkommen Genüge tun soll, vorkommt - also das undifferenzierte Lob der eigenen Herrschaft, das wird beim Systemvergleich zwischen "den beiden deutschen Staaten" zur ausgesprochenen Tugend.
Ganz egal, ob ein Fraenkel bereits seit Adenauers Zeiten mit seinem herzlichen Glückwunsch an die unbeugsame Haltung bundesdeutscher Politiker gegen den Osten diesen den Rücken stärkte oder ob ein Ludz die Wendung der Brandt-Regierung zu einer neuen Ostpolitik ("Entspannung durch Wandel" - des Ostens) mit seinen "Materialien zur Lage der Nation" untermauerte, bei der politologischen Kommentierung der "deutschen Frage" ist der unmittelbare Auftragsdienst für die praktizierte Politik die einzig erlaubte wissenschaftliche Verantwortung.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1981 erschienen.

Systematik

Das wäre ja noch schöner, wenn sich der Geistesstand von einer "Thematik" verabschiedete, bevor Intellektueller Fetscher sein Scherflein dazugeben konnte! Nun könnte man zwar munter abwinken und meinen, Fetscher bräuchte solche Befürchtungen gar nicht zu hegen, wenn er nur einmal seinen eigenen Titel ernstnehmen würde: Die Überlebensbedingungen der Menschheit (- und folglich doch auch der Intellektuellen?)