Schelsky, Helmut hat sich enorm um die Soziologie verdient gemacht und sich mit den Einfällen dieser Wissenschaft des öfteren auf dem Meinungsmarkt der Nation betätigt. Dabei ist es ihm in eindrucksvoller Weise gelungen, das Gemeinsame von Soziologie und deutsch-demokratischer Öffentlichkeit herauszustellen: Auf beiden Feldern geht es um radikaleAnti- Kritik.
Der Merseburger, den man vom Fernsehen kennt, wie er frei redend und zufällig vor dem Weißen Haus in Washington stehend die geheimnisvollen Fäden der Politik kommentiert, die er sich zusammengesponnen, hat ein ganzes Buch geschrieben.
Im Unterschied zu seiner Behauptung über das Thema ist sein Schriftwerk leicht auszurechnen.
400 Kinder in einem Kaff südlich von Warschau sind durchgedreht und bestreiken seit dem 9. März ihre Landwirtschaftsschule - weil die Kreuze in den Klassenräumen abgehängt worden sind.
Die Republik Südafrika hat den Volksrepubliken Mosambik und Angola ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnten, wenn sie als Nachbarn dieses Frontstaats der NATO in Afrika überleben wollen. Im gewöhnlichen Leben nennt man den Vorgang eine Erpressung und sein Resultat eine fast schon bedingungslose Kapitulation.
Die Tarifrunde tritt nun in ihre "heiße Phase". So heißt es zumindest - doch die in den Zeitungen vermeldeten Aktionen erwecken eher den Eindruck, daß es da lauwarm bis stark unterkühlt zugeht.
Je weiter die Tarifrunde voranschreitet, um so schamloser taktieren die Führungsmannen von der IG Metall. Was im normalen Leben ein notorischer Lügner genannt wird, bei der Arbeiterinteressenvertretung ist das ein anerkannter Tarifstratege.
Zwei Untersuchungsausschüsse belegen derzeit in Bonn diese unverwüstliche Überlegenheit der Demokratie. Streng nach Artikel 44 des Grundgesetzes bereinigen dort berufene Politiker ihre "ruchbar" gewordenen "Affären" als öffentlichkeitswirksames Anklagespiel zwischen Regierungs- und Oppositionsvertretern zum Nutzen der Herrschaft, auf die es ihnen gemeinsam ankommt.
Alle fünf Jahre prüfen amerikanische Bürger, welchen Aspiranten sie auf den Präsidentenposten befördern wollen. Das sind Wahlen ohne Anführungszeichen, und das findet nicht nur der "Spiegel" furchtbar spannend:
Umweltskandale sind eine noch nicht sehr alte Form des Skandals, also des öffentlich breitgetretencn Vorwurfs, der Staat bzw. gewisse seiner Agenten hätten Aufgaben schändlich vernachlässigt.
Zusätzlich gehen als "Sofortmilitärhilfe " 93 Mio. Dollar nach Salvador, weil Präsident Reagan zu der Erkenntnis gelangt ist, die dortige Armee könne ohne neues Kriegsgerät einen "ruhigen Verlauf" der Wahlen nicht "sicherstellen".
Der EG-Gipfel soll "gescheitert" sein. Diese öffentliche Klage tut so, als wäre es in Brüssel tatsächlich nur wegen irischer Milch und britischer Beitragsmoral kontrovers zugegangen.
Während die europäischen Politiker auf ihrem Gipfel wieder einmal munter ihre nationale Konkurrenz austrugen und dies als "Gefahr des Scheiterns Europas" ausgaben, tat jüngst am Brenner Europa einen kleinen, aber feinen Schritt nach vorn -, durch den "Brummi-Krieg am Brenner", der sich zu einer regelrechten deutsch-italienischen Affäre auswuchs. An dieser vorbildlichen Entwicklung ist dreierlei schuld.
Der kapitalistische Produktionsprozeß produziert außer Gewinn ganz nebenbei noch eine Unmenge von Substanzen, die in bestimmten Mengen schädliche Wirkungen auf die Lebensvorgänge von Menschen, Tieren, Pflanzen haben. Die schädlichen Eigenschaften der Stoffe herauszubekommen, auch die bestimmten Mengenverhältnisse, in denen sie ihre verschiedenen Wirkungen entfalten, ist Sache der Naturwissenschaften.
Seit fast 4 Jahren bekriegen sich die beiden Staaten "da unten". Zig-Milliarden Dollars werden von beiden Seiten für den Sieg hingegeben, und natürlich werden auch noch Hunderttausende an Menschen für den Erfolg des Vaterlandes zum Krepieren abkommandiert.
Die "Verkabelung der Republik", das war einerseits ein Wahlversprechen der "Wende"-Parteien, andererseits ein sozialdemokratisches Schimpfwort für das ehrgeizige medienpolitische Zukunftsprojekt des Postministers Schwarz-Schilling (CDU). Es geht also um mehr als um die Alternative Kupferdraht oder Glasfaser: So hehre demokratische Güter wie Meinungsfreiheit und Pluralismus sollen auf dem Spiel stehen.
Wieder einmal steht der Zuschauer vor der Qual der Wahl: Soll er sich vom spannenden Western im PKL mitreißen lassen, oder steht ihm der Sinn mehr nach dem heiter-besinnlichen Streifen im LuK, der sich um den Leidensnveg eines krebskranken Dorfpfarrers dreht? Für mich persönlich ist es keine Frage, den Kanal F einzuschalten.