Ostpolitik/Deutsche Frage

Dieser Artikel ist in der MSZ 10-1987 erschienen.

Erstmals seit Spaltung der Arbeiterbewegung gibt es ein gemeinsames Grundsatzpapier von Kommunisten und Sozialdemokraten - mit überraschenden Einsichten: "Der Wettbewerb zwischen Ost und West", beteuern SPD-Präside Eppler und ZK-Mitglied Reinhold (SED) übereinstimmend im SPIEGEL-Gespräch, "kann nicht Vernichtungswettbewerb sein".
SPD/SED:

Dieser Artikel ist in der MSZ 12-1987 erschienen.

Du mußt da was falsch mitbekommen haben: Wenn unsere regierung immer so tut, als kümmere sie sich pausenlos um Wohl und Wehe von Euch DDR-Bewohnern, dann heißt das noch lange nicht, daß sie jedem von Euch eine prima Existenz garantieren würde, wenn sie nur könnte. Wenn dieselbe regierung Dich höchstpersönlich aus einem DDR-Knast freigekauft hat, dann war das doch nicht der Anfang einer wunderbaren Freundschaft, sondern eine Investition in Sachen ideologische Klarstellung, wo Unrecht und wo recht herrscht und welche der beiden deutschen Staatsgewalten die einzig Befugte über alle Deutschen ist.

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1984 erschienen.

Gottseidank gibt es noch vernünftige, besonnene Stimmen im Land, die angesichts unverantwortlichen Wiedervereinigungsgeredes an die Realitäten erinnern und eigenhändig einen neuen Kalten Krieg aufhalten wollen. Zum Beispiel Rudolf Augstein im "Spiegel", der davor warnt, der DDR ein Interesse an einem ganzen Deutschland zu unterstellen, an dessen Verwirklichung sie nur die Sowjetunion hindere.

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1984 erschienen.

Unter dieser Überschrift kanzelt Werner Marx, CDU, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, die sowjetischen Revanchismusvorwürfe ab.
"Im Rahmen einer neu entfachten Kampagne gegen die deutsche Politik diffamiert die sowjetgesteuerte Propaganda nun auch jene wichtige "Gemeinsame Entschließung", die alle Fraktionen des Deutschen Bundestages am 17.

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1984 erschienen.

Wird die unschuldige BRD zu Unrecht mit Dreck beworfen? Wird eine ganz untadelige Friedenspolitik übler Absichten bezichtigt, nur weil Moskau um seine Vorherrschaft bangt?

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1984 erschienen.

Nicht gestellt haben die Russen diese Frage. Erich Honecker, der seinen Besuch zugesagt hat, auch nicht.

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1984 erschienen.

Er kommt, bei jeder Gelegenheit betont, zu einem Arbeits- und nicht zu einem Staatsbesuch, was ja auch gar nicht ginge, wo wir doch die DDR nicht als so etwas wie einen anständigen Staat betrachten können. Deshalb kommt es wiederum furchtbar darauf an, auf welches Stückchen deutschen Bodens Honecker seinen Fuß setzen darf.

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1984 erschienen.

Knapp eine Milliarde verleiht die Deutsche Bank erneut an die DDR. Der bekannt zuverlässige Schuldner bietet ausreichend Sicherheiten für die Rückzahlung; die Bundesregierung glaubt gar nicht an das Eintreten des Garantiefalles, für den sie bürgt; der Preis für das geliehene Geld liegt über den Zinsen, die sonst verlangt und bezahlt werden.

Dieser Artikel ist in der MSZ 10-1984 erschienen.

Skandal in Bonn: Der italienische Außenminister Andreotti erhob Einspruch gegen den nationalen Haupt- und Oberzweck der bundesdeutschen Politik, die "deutsche Teilung" in einem befreiten Europa vom Atlantik bis zum Ural zu "überwinden". Ihm paßt es offenbar nicht, daß die BRD das gemeinsame NATO-Anliegen ganz selbstherrlich für ihre Großmachtambitionen benutzen will:

Dieser Artikel ist in der MSZ 10-1984 erschienen.

Also sprach Kanzler Helmut Kohl. Verhandeln sei das Gebot der Stunde.