Fast unbemerkt blieb eine schockierende Nachricht aus der Deutschen Demokratischen Republik: Wie die dortige Kultusministerkonferenz Anfang dieses Jahres mitteilte, wurde nach 5 Jahren reiflicher Überlegung beschlossen, Deutschland in den Schulbüchern und Atlanten in den Grenzen von 1937 darzustellen. Die Grenze des Deutschen Reiches von 1937 soll eingezeichnet werden auf den politischen Karten Europas, auf großformatigen physikalischen Übersichtskarten Mitteleuropas und Deutschlands sowie auf
Der Geist Adenauers, des ersten Kanzlers der westdeutschen Nation, lebt tatsächlich weiter in ihr. An ihrer Haltung zur "Deutschen Frage" und ihrer Lösung hat sich grundsätzlich nichts geändert.
So beginnt die FAZ ihre Rezension (19.5.81) des Buches von Brandt und Ammon. Die milde Verwunderung des Kolumnisten darüber, deutschnationale Töne aus einer Ecke zu vernehmen, aus der man sie bislang nicht gewohnt war, wird übertroffen von der abgeklärten Sicherheit dessen, der sich mit dem Zug der Zeit und daher auch des Zeitgeistes völlig einig weiß: an der Nation kommt auf die Dauer keiner vorbei, und der Nationalismus als erfolgreiche Ideologie mußte ja geradezu auch die Linken veranlassen, sich hier anzuhängen, womit über ihre Erfolgsaussichten auch bei diesem Thema bereits alles klar ist.
"Einseitig" und "willkürlich" hat die DDR die Tarife für ein innerdeutsches Geschäft heraufgesetzt: gehandelt werden "menschliche Erleichterungen" oder auch Besuchsverkehr gegen Devisen bislang 6,50 oder 13,-- DM, nunmehr 25,-- DM. Zahlen müssen die Besucher, "brüskiert" ist die Bundesregierung.