EG

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1988 erschienen.

Die westeuropäischen Staaten tun viel für ihre Kriegsfähigkeit, denn die ist für sie nach wie vor gleichbedeutend mit souveräner Entscheidungsfreiheit, also die Grundvoraussetzung für die Zugehörigkeit zur "Familie" der Staaten, die etwas zu sagen haben. Dabei haben gerade die stärksten und wichtigen Nationen Westeuropas - in unterschiedlichem Maß: Frankreich am wenigsten, die BRD am meisten - ihre militärische Macht gewissermaßen getrennt von ihrer rein nationalen Entscheidungshoheit organisiert, als quasi selbständig operierendes Bündnis.

Dieser Artikel ist in der MSZ 12-1987 erschienen.

Systematik

Die Bundesrepublik Österreich ist am 15. Mai 1955 von der Sowjetunion unter der Kautele "freiwilliger, immerwährender Neutralität" per Staatsvertrag konzediert worden.

Dieser Artikel ist in der MSZ 11-1984 erschienen.

Wo immer der Freie Westen "Krisenherde" ausmacht, sie mit einiger militärischer Unterstützung zu "Krisen " entwickelt und damit deren "Lösung" als politische Notwendigkeit auf die Tagesordnung setzt, da beruft sich heute die politische Führungsmacht der EG darauf, als entschiedener Mitmacher aufzutreten. Die Zeiten sozialliberaler Heuchelei vom "Unschuldigen politlischen Zwerg", der in aller "Ohnmacht" seine bescheidenen "Vermittlerdienste" weltweit anbietet, sind vorbei.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1983 erschienen.

Die geheuchelte Empörung über den Umgang irgendeines Staates mit Sorten von Menschen, deren Sonderbehandlung ein jeder Staat sich einräumt, indem er seine Bürger als Staats- oder Vollbürger definiert, ist schon lange einer "nüchternen" Betrachtungsweise gewichen: Alle Staaten haben heutzutage "Einwanderungsprobleme" und das, obwohl zumindest die, auf die es ankommt, ganz ungeniert über den Bevölkerungsschwund klagen und sich ihr eigenes Volk als Katzelmacher wünschen!

Dieser Artikel ist in der MSZ 1-1982 erschienen.

Systematik

Von den Verhandlungen um die Verlängerung des Welttextilabkommens hätte hierzu lande kaum jemand Notiz genommen, wenn nicht die Gewerkschaft Textil-Bekleidung einige Veranstaltungen inszeniert hätte, die ihre Aktivitäten gegen die im letzten Jahrzehnt in der BRD stattgefundene Beseitigung von mehr als 300000 Arbeitern durch das Textilkapital weit übertrafen.
Da läßt sie zehntausende Textilarbeiter in Bonn eine Demonstration bestücken, auf der nicht ein einziges böses Wort gegen das - weiterhin erfolgreich rationalisierende - deutsche Kapital fällt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1982 erschienen.

Systematik

Die guten alten Zeiten der "Dollarschwemme" sind vorbei. Das heißt nicht, es gäbe die "We trust ausgerechnet in god"-Währung nicht mehr im selben Umfang wie früher, vielmehr hat sich die zeitweilig leicht herablassende Haltung der diversen "Geld halter" der "grünen Flut" gegenüber doch ziemlich gewandelt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1982 erschienen.

Nachdem sich herausgestellt hatte, daß die Amerikaner mit ihrem Geld die ganze Welt überschwemmt haben, die kapitalistischen Empfängerstaaten ihrerseits kein so dringen des Bedürfnis mehr danach verspürten, sie daraus den Schluß zogen, den nun überflüssig werdenden Dollar irgendwie - am besten gegen Gold - loswerden zu wollen, sich daraufhin an die US-Regierung wandten, sie möge etwas für die Stabilität des Dollars unternehmen bzw. Rücknahmegarantien ein richten - da gab Präsident Nixon auf seine Weise dem Drängen nach und den Wechselkurs des Dollars frei: Aufhebung der Gold Dollar-Parität.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1981 erschienen.

Obwohl die neun Gentlemen nie vorhatten, unter sich zu bleiben, die Tür beileibe nicht für jedermann öffnen, kein Silber herumstehen, sondern die wechselseitige ökonomische Benutzung politisch geregelt haben und dafür Gelder aufwenden, und obwohl wegen der Süderweiterung alle möglichen ‚Clubregeln‘ neugeschrieben werden oder werden sollen, beschweren sich die Auguren der Politökonomie über die Kosten und Schwierigkeiten, die sich die Gemeinschaft mit den südlichen Hungerleidern aufhalst; so als würden die Griechen von den Vorzügen dieser europäischen Staaten-High-Society profitieren, ohne auch nur anständig ihren Eintrittspreis zahlen zu können.
Etwas vornehmer orakeln diejenigen, die die Süderweiterung seit 15 Jahren vorantreiben, über die Schwierigkeiten und Gefahren, denen sich die Gemeinschaft mit diesen ‚Armenhäusern‘ aussetzt.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1980 erschienen.

Systematik

Die Liebe ist schon eine launige Angelegenheit, besonders zwischen Staaten: Als "wichtiger Schritt zur europäischen Integration" vor etwa einem Jahr von H. Schmidt in die Welt gesetzt und allseits begrüßt, sieht sich das EUROPÄlSCHE WÄHRUNGSSYSTEM (EWS) heute "in einer ersten Bilanz" eher mißtrauisch-enttäuschten Bemerkungen ausgesetzt:

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1980 erschienen.

Systematik

Wiewohl man im Kapitalismus noch nie etwas von einem Weltmaschinenbedarf oder Welthifibedarf gehört hat - wohlwissend, daß der "Bedarf" nach kapitalistisch produzierten Waren von der zahlungskräftigen Nachfrage abhängt, um die auch nicht etwa "die Welt", sondern Kapitalisten aller Herren Länder konkurrieren -, auf einigen Gebieten gibt‘s ein derartiges Gebilde schon: Der Weltstahlbedarf etwa belief sich im Jahre 1979 auf 740 Mio to, genau aufgeschlüsselt nach Tonnen-Produktion und Tonnen-Verbrauch noch jeder Nation der Welt. Auf diese Weise erfährt man, daß kein politischer Souverän, ob er nun in der BRD hockt oder in Japan, ob in Peru oder Nordkorea, auf dieses "Gut" verzichten will.