Pünktlich zum Wahlkampf hat der Spiegel wieder einmal einen Skandal parat, allerdings einen, der mit dem bekannten von damals nicht zu vergleichen ist: den Spiegel-Presseleuten stehen deswegen keinerlei Schauprozesse größeren Ausmaßes ins Haus, sondern nur ein paar matte Strafanzeigen der üblichen Sorte, geschweige denn, daß jemand wie weiland Augstein verhaftet wird; kein angepinkelter Politiker hat einen Verlust an demokratischer "Glaubwürdigkeit" zu befürchten, niemand muß die Konsequenzen seines aufgedeckten "Versagens" ziehen und seinen Hut nehmen, um durch seinen ehrenhaften Rückzug ins Privatleben seiner Partei den Glorienschein korrekter Ämterführung zu verleihen; noch nicht einmal die Kollegen von der Presse schenken dem "Fall" Strauß Beachtung, von dem Mann auf der Straße ganz zu schweigen.
Der Skandal: Zum x-ten Male wird da "enthüllt", daß Strauß, bekanntlich ein rechter BRD-Politiker, im Ausland seiner Linie treu bleibt, dort Rechte, Faschisten u.ä.