Wenn in einer BUNDESrepublik westlich der Elbe die Arbeiter des ganzen Landes die Arbeit niederlegten, die Fabriken besetzten und erklärten, die Regierung möge sparen wo sie wolle, nur nicht bei ihnen, wenn sie sich weigerten, auch nur eine Hand zu rühren, ehe nicht alle sie betreffenden Preiserhöhungen zurückgenommen würden, wenn sie gar beschlössen, sich vom zuständigen Gewerkschaftsbund nicht mehr vertreten zu lassen, weil dieser der Obrigkeit hörig sei und rein gar nichts für sie täte, wenn sie eine neue, unabhängige Gewerkschaft gründen würden, öffentlich mit den Vertretern des Weltkommunismus Veranstaltungen abhielten, ihre Gewerkschaftsführer Auslandsreisen nach Rußland und Cuba unternähmen und die neue Arbeiterorganisation auf ihrem ersten Kongreß die Einführung eines Einparteiensystem und Wahlen nach östlichem Vorbild als zentrale Forderung beschließen würde, wenn sie sich gegen freies Unternehmertum und Mitbestimmung stellte und die Wahl der Betriebsleitung durch die Belegschaft forderte und wenn gar der gesamte Ostblock diese Entwicklung lautstaik begrüßen würde, die neue Gewerkschaft auch finnnziell unterstützte und diese, durch die Kritik aus den verbündeten Staaten des Westens gereizt, die Arbeiter in allen NATO-Staaten aufforderte, ihrem Beispiel zu folgen, wenn schließlich die Regierung in Washington verkünden würde, sie könne der Entwicklung im verbündeten Staate nicht tatenlos zusehen - dann würde man überall im Westen von kommunistischen Agitatoren reden, die die Arbeiter aufgehetzt hätten und sie zu freiheitsfeindlichen Antrieben aufgestachelt hätten, man würde sich den Mund zerreißen über die aggressive Einmischung des Ostens in die inneren Angelegenheiten des freien Westens, unter dem Beifall der ganzen demokratischen Weltöffentlichkeit würde die Regierung Polizei und Bundeswehr aufmarschieren lassen und, falls es nicht anders ginge, würden befreundete Staaten dieser unserer Bundesrepublik zu Hilfe eilen und dem Spuk ein Ende machen.
Da es aber nicht so ist, sondern in einer VOLKSrepublik östlich von Oder und Neisse die Polen ihre Regierung mit einer unabhängigen Gewerkschaft unter Druck setzen, vom Westen unterstützt und ermuntert einen Staat des Warschauer Pakts zu einem unsicheren Bündnispartner machen, öffentlich den Papst anbeten und der Kommunistischen Partei die Führung streitig machen - handelt es sich bei jedem sowjetischen Manöver an der polnischen Grenze um eine Gefährdung des Weltfriedens, würde ein Einmarsch des Warschauer Pakts in Polen zu einem Abbruch aller Ost-Westbeziehungen mit unabsehbaren Konsequenzen führen und ein "Zwischenfall" in Polen wäre wie schon den letzten; so auch den nächsten Weltkrieg wert.