Kernenergie

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1988 erschienen.

Systematik

Wenn Atomwaffen die Kriegführung revolutionieren, weil ihre Wucht die Feuerkraft aller anderen Streitkräfte - die deswegen "konventionell" heißen - blamiert, dann braucht ein Staat wie die BRD auch welche. - Wenn die zivile Nutzung der Atombombe in AKWs zum schlagkräftigen Konkurrenzmittel kapitalistischer Nationen bei der Energieerzeugung wird, dann braucht ein Staat wie die BRD einen solchen Industriezweig schon gleich.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1988 erschienen.

Systematik

Eindeutig ja, meinen sie selbst. Ihre Warnungen von gestern sehen sie durch Tatsachen von heute bestätigt: eine Entsorgung gibt‘s nicht, staatliche Kontrollen der Atomindustrie sind undurchführbar, und im nationalen Brennstoffkreislauf lauert der Übergang zur Atombombe.

Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1988 erschienen.

Etwa vier Wochen lang fand an einem etwas abgelegenen Ort kurz vor der tschechischen Grenze ein Termin statt, auf dem der bayerische Staat sich "Einwendungen" von WAA-Gegnern "anhörte", um sie zu "erörtern". Von staatlicher Seite her war von Anfang an klar, daß es sich hierbei um die Erfüllung einer selbstgesetzten rechtsstaatlichen Vetpflichtung und nicht um ein "Anti-Kernkraft-Tribunal" handelte.

Dieser Artikel ist in der MSZ 11-1988 erschienen.

Systematik

"Deutsche und Sowjets bauen Hochtemperaturreaktor", tönte es laut, als Helmut Kohl in Moskau war. Das Lob für diesen Kernreaktortyp überschlug sich, und nebenbei erfuhr man auch, daß für ihn in der Bundesrepublik ein "standortunabhängiges" Genehmigungsverfahren läuft.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1987 erschienen.

Systematik

Wie bei jedem anderen Großereignis werden auch beim einjährigen Jubiläum des "Super-GAU"s in der Ukraine serien-, seiten- und fernsehminutenweise die Bilder und Kommentare von damals zum hundertsten Male hervorgekramt. "1 Jahr danach" heißen durchweg die Serien.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1981 erschienen.

Systematik

Energie ist heutzutage in der offiziellen Sprachregelung nicht mehr ein Problem der Knappheit. Die Vorstellung, daß irgendwann einmal nach dem Jahr 2000 keine mehr dasein könne, hat ihre Dienste getan, das Volk daran zu gewöhnen, daß die Energiekosten teurer werden, weshalb es mit derlei kostbaren Substanzen wie Öl und Benzin, die eigentlich zum Verheizen und Verfahren viel zu schade sind, sparsam umgeht.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1980 erschienen.

Ein Jahr nach dem Reaktorunfall in Harrisburg zieht die öffentliche wie die alternative Presse Bilanz, wie es mit der Bewältigung der Risiken der Kernenergie bei uns steht.
Angesichts dessen, daß in unserem Land kein Jota am Atomprogramm geändert wurde und sich die ersten Bundesländer für die Errichtung einer Wiederaufbereitungsanlage für abgebrannte Kernelemente melden, träumt die taz einer vertanen Chance nach:

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1980 erschienen.

Systematik

Während in vorwiegend süddeutsclien Regionen ehrbare Bürger alljährlich zur Faschingszeit ihren Spaß daran finden, sich als närrische Untertanen einem gekürten Prinzenpaar zur Verfügung zu stellen, und mit einem glitzernden Zeremoniell samt Hofstaat und Garde ihre sonst eher schmucklose Unterwerfung unter den Staat als Vergnügen feiern (weshalb dieses auch so öde ausfällt), haben sich einige 1000 Anhänger der Ökologieszene vorgenommen, ganz basisemokratisch einmal für ein paar Wochen Staat von unten zu spielen und auf der Tiefbohrstelle 1004 bei Gorleben die "Freie Republik Wendland - Kultstätte 1004" ausgerufen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1980 erschienen.

Systematik

Zwei Beteiligte der von der Bundesregierung eingesetzten Enquete-Kommission für die künftige Energiepolitik haben die von den Kommissionsmitgliedern unlängst selbst geäußerte Sorge, die von ihnen entworfenen ‚Szenarien‘ für das Jahr 2030 würden überhaupt nicht zur Grundlage der Energiepolitik gemacht, sondern seien nur die Begleitmusik zu den nach anderen Kriterien getroffenen Entscheidungen, eine salomonische Antwort gefunden. Nachdem der Bundeskanzler selbst schon auf die Idee gekommen war, die verstärkte Förderung von Kohle und damit in Zusammenhang stehender technischer Verfahren als Abkehr von der Kernenergie zu verkaufen, also als Zugeständnis an Kernkraftgegner, die nun ihrerseits als echte Demokraten für die existierenden und künftig gebauten Kernkraftwerke zu sein hätten, haben sich zwei wissenschaftliche Geistesriesen den Trick abgeschaut: Die zukünftige Energiepolitik muß ein "Kompromiß" sein.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1980 erschienen.

Systematik

Die enorme Steigerung der Verbraucherpreise für Erdgas im letzten Jahr hat den Verdacht aufkommen lauen, daß es "uns mit dem Gas genauso gehen könnte, wie mit dem Öl".
Dabei ist es erst ein paar Jahre her, daß im Zeichen des "Ölpreisschocks" dem Gas eine wichtige Rolle bei der Bewältigung bundesrepublikanischer Energieversorungsprobleme zugewiesen wurde.