3.Welt

Dieser Artikel ist in der MSZ 1-1981 erschienen.

Systematik

Wenn der Entwicklungsminister Offergeld im Sommer einen Trip nach Afrika unternimmt, berichten die Journalisten hierzulande ziemlich nebenbei von seinen Reisen. Am wichtigsten erscheint ihnen noch, daß er zuerst (in Simbabwe, dann in Mosambik und am Ende gar noch bei ganz alten Freunden in Somalia gewesen ist und sich deren Verhungernde angesehen hat.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1981 erschienen.

Systematik

All das ist der demokratischen Öffentlichkeit hierzulande wohlbekannt - und wird keineswegs einheilig mit Freude und Zufriedenheit quittiert. Sicher, auch in der BRD kann man inzwischen als seriöser Wirtschaftswissenschaftler die Vermittlungsvorschläge der Brandt‘schen "Nord-Süd-Kommission" öffentlich für "dummes Geschwätz" befinden und für die Alternative plädieren: Kapitalismus plus Verringerung der Volkszahl auf den dafür nützlich zu machenden Teil oder Verhungernlassen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1981 erschienen.

Systematik

Die Aufkündigung der bisherigen Entspannungsmanieren bei der Austragung des weltpolitischen Gegensatzes des imperialistischen gegen das sozialistische "Lager" geht einher mit einer neuen Ehrlichkeit des freien Westens auch in seinem Verhältnis zur übrigen Staatenwelt. Der unter der Carter-Regierung aufgebaute Schein, die USA kümmerten sich unter dem Titel "Menschenrechte" um bürgerlich-"gemäßigte" Verhältnisse in aller Welt, oder auch bloß: die demokratischen und rechtlichen Sitten einer Regierung wären für die USA mindestens ein Nebengesichtspunkt für die Beurteilung ihrer Brauchbarkeit und damit für das Ausmaß amerikanischer Freundschaft, wird von den neuen Machthabem dementiert, und zwar mit einer Eile und einem Nachdruck, als gelte es, hier ein ernsthaftes Hindernis für ihre imperialistische Bewegungsfreiheit aus der Welt zu schaffen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1981 erschienen.

Systematik

Klare Worte vom Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten - und in Bonn haben sich die für solche Mitteilungen sensiblen Politprofis auch längst darauf eingestellt, daß die Amis mit deutscher Hilfe den Russen überall auf dem Globus ihr Existenzrecht streitig zu machen gedenken. Nur: So direkt will sich kein Genscher zu solcher imperialistiichen Aufgabenteilung bekennen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1981 erschienen.

Systematik

Dritte Welt - Bezeichnung der ehemaligen Kolonien, die sich jeder "diskriminierenden" Bewertung enthält, weil sie anerkennt, daß es sich um eine souveräne Staatenwelt handelt. Als Besonderheit erscheint allerdings gar nichts Besonderes, sondern die Rangziffer "dritte".

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1981 erschienen.

Systematik

Die Freiheit aller alten europäischen Großmächte, sich den Rest der Welt zunutze zu machen, hat, wie jeder weiß, in den Prinzipien der von den USA durchgesetzten Weltordnung ihre Schranke - gar manches, etwa Kriege gegeneinander, sind ihnen nicht mehr erlaubt! -; umgekehrt macht diese Schranke den weltpolitischen Materialismus dieser Nationen zugleich so bemerkenswert schrankenlos.

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1980 erschienen.

Systematik

Eine Spezies von Lebewesen, die über den regelmäßig wie die Kriege hereinbrechenden ‚Hunger-‚, ‚Mißernten-‚, ‚Bürgerkriegs-‚ und sonstigen Katastrophen in bestimmten Teilen des Globus laufend vergessen zu werden droht, sind die lieben Viecher, die besonders in Afrika und Umgebung sehr unter dem Hunger, Aberglauben und anderen Lastern der Eingeborenen zu leiden haben. Die Schwarzen machen ihnen, wenn keiner aufpaßt, einfach die kärglichen Weidegründe streitig, nehmen auf Tierparkgrenzen und Abschußverbote einfach keine Rücksicht kurz benehmen sich wie die Tiere.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1980 erschienen.

Systematik

Auszug aus dem Warenkatalog der AKP-Staaten:
Holz, vierseitig oder zweiseitig grob zugerichtet, aber nicht weiter verarbeitet

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1980 erschienen.

Systematik

Willy Brandts Nord-Süd-Kommission hat harte und gute Arbeit geleistet: Immerhin ist es ihr gelungen, die Daten des Elends in der "Dritten Welt" und die eh schon verbreiteten Vorstellungen über dessen Gründe mitsamt den zugehörigen Abhilfevorschlägen zu einem Wälzer von 380 Seiten binden zu lassen - und keineswegs nur als Brennmaterial für die Süd-Neger, die das Zeug ja doch nicht lesen können.
In seine Kommission hat der Vorsitzende nicht professionelle Begutachter der Weltlage berufen, sondern Leute, die es besser wissen müssen, weil sie für besagte Lage zuständig sind und beständig dafür sorgen, daß es sie gibt, wie sie ist: mehr oder weniger wichtige Herren aller Länder, wobei sie gerade nicht über politische Entscheidungen verhandeln, sondern ihr politisches Wirken gemeinsam und von höherer Warte aus als Problem behandeln sollten.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1980 erschienen.

Systematik

Wenn sich mit schöner Regelmäßigkeit die Welthungerhilfe in Gestalt unseres Bundespräsidenten an den "deutschen Wohlstandsbürger" wendet, dann erschrickt niemand über eine Politik, die "Hungerkatastrophen" so fest einkalkuliert, daß sie ihnen gleich eine eigene Institution widmet. Keiner empört sich über die Unverfrorenheit, mit der Staat und Kirche nach der Logik ‚Das Elend in der 3.