Stahl

Dieser Artikel ist in der MSZ 2-1980 erschienen.

Systematik

Für die nationale Wirtschaft zählt der Stahl - entgegen kapitalistischer Gepflogenheit - als Gebrauchswert, und zwar aus zwei Gründen: eine funktionierende Stahlindustrie im eigenen Land ist unverzichtbar für die Rüstung, und sie ist Grundlage der Maschinerie. So steht diese sogenannte Grundstoffindustrie unter besonderem staatlichen Schutz, sie ist aber auch dem staatlichen Bestreben ausgesetzt, sie lohnend zu gestalten: nicht nur unternimmt der Staat allerhand Anstrengungen - zumindest hierzulande -, eine möglichst produktive Konkurrenz unter seinen Stahlproduzenten einzurichten, sondern er setzt sie, gerade um ihrer nationalen Sicherung willen, dem internationalen Produktivitätsvergleich aus.

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1980 erschienen.

Systematik

Wiewohl man im Kapitalismus noch nie etwas von einem Weltmaschinenbedarf oder Welthifibedarf gehört hat - wohlwissend, daß der "Bedarf" nach kapitalistisch produzierten Waren von der zahlungskräftigen Nachfrage abhängt, um die auch nicht etwa "die Welt", sondern Kapitalisten aller Herren Länder konkurrieren -, auf einigen Gebieten gibt‘s ein derartiges Gebilde schon: Der Weltstahlbedarf etwa belief sich im Jahre 1979 auf 740 Mio to, genau aufgeschlüsselt nach Tonnen-Produktion und Tonnen-Verbrauch noch jeder Nation der Welt. Auf diese Weise erfährt man, daß kein politischer Souverän, ob er nun in der BRD hockt oder in Japan, ob in Peru oder Nordkorea, auf dieses "Gut" verzichten will.