Friedensbewegung

Dieser Artikel ist in der MSZ 3-1981 erschienen.

Systematik

Der Krieg, auf den augenblicklich hingerüstet wird, ist noch gar nicht so richtig ausgebrochen - da laufen von der Heimatfront schon erste Sondermeldungen ein, die von schönen Erfolgen künden, für die auch bereits Helden und Opfer zur Feier anstehen: Die zentrale deutsche Stellung, daß Rüsten dem Frieden und damit nur "unserer Sicherheit" dient, also "defensiv" ist, lag zwar nicht direkt unter Beschuß, konnte sich gleichwohl eben deshalb um so glänzender behaupten. Beim Probealarm der Kameraden Friedensforscher war von diesen einmal angenommen worden,

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1981 erschienen.

Mit stolzem Ernst blickt die IG Metall in ihrer großen Friedensnummer zum 1. Mai - vorndrauf ein buntes Bild vom Erdball mit vielen Bäumen, Häusern, glücklicher Bevölkerung, aber auch mit in das All starrenden Raketen und mit bösen Panzern - auf ihre lange Tradition der Friedensliebe zurück und zitiert ihren Ahnvater Wilhelm Liebknecht aus dem Jahre 1868:

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1981 erschienen.

Systematik

Seit Monaten suchen sich deutsche Politiker in der Verurteilung jeder Friedensliebe zu überbieten, die in ihrem Ideal etwas anderes sehen will als eine Begründung für die derzeitigen Kriegsvorbereitungen der Nato. Wo Regierung, Opposition und Präsident gegen "übertriebene idealistische Bestrebungen" zu Felde ziehen und die politische Landschaft mit ihrem Verdikt einer bloßen "Gesinnungsethik" oder einer "Ersatzreligion" namens Entspannung bestimmen, da nimmt es Wunder, mit welchen Argumenten die wenigen Bundesbürger angetreten sind, die solche Meinungsbildung insofern auf sich persönlich beziehen dürfen, weil sie mit der beschlossenen Aufrüstung nicht einverstanden sind.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1981 erschienen.

Protest gegen den NATO-Doppelbeschluß meldet auch die christliche Friedensbewegung an. Wie die Krefelder sehen sie in der möglichen Störung eines vorgestellten Gleichgewichts einen möglichen Kriegsgrund, weshalb sie für Abrüstung und Entspannung eintreten.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1981 erschienen.

Die militärischen Bemühungen der Bundesregierung, mit denen sie im Rahmen der NATO die Verteidigung der Freiheit wahrnimmt, werden in der Öffentlichkeit ausgiebig verhandelt. Die Notwendigkeit sämtlicher Maßnahmen wird tagtäglich erneut bewiesen, und die Bürger der Republik kommen dabei in den zweifelhaften Genuß, andauernd "den Ernstfall denken" zu dürfen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1981 erschienen.

Diese Neuauflage der alten Studentenvertreterparole "Bildung rauf, Rüstung runter", mit der schön damals das Interesse an mehr Geld beim Studieren mit demonstrativem ‚Realismus‘ (der Staat hat genug davon) und Idealismus (es stünde ihm besser zu Gesicht, mehr für die Bildung = Gutes zu tun) vorgebracht wurde, hat es in sich. Um ausgerechnet heutzutage, wo die zuständigen Bonner Politiker keinen Zweifel daran lassen, nicht nur, daß ihnen keine Kosten zu hoch sind, um die Bundeswehr für die Erledigung des NATO-Endzwecks aufzurüsten, sondern auch, daß diesem Oberziel sämtliche sonst im Haushalt aufgeführten Aufgabenbereiche unterzuordnen sind, mit der alternativen Losung auf die Straße zu gehen, die Pershing-Raketen seien "Verschwendung" staatlicher Mittel, die im Bildungsbereich "sinnvoller" angelegt werden könnten, muß man seine altgehegten Staatsillusionen schon mit sehr viel inszenierter Blauäugigkeit demonstrieren.

Dieser Artikel ist in der MSZ 4-1981 erschienen.

Systematik

Drei Wochen nach den Krefeldern, die bis dahin Unterschriften nicht nur von Prominenten wie Blödel-Otto und dem ehemaligen Tatort-Kommissar Haferkamp gesammelt hatten, sondern auch von Gewerkschaftlern, SPD-Mitgliedern und Jungdemokraten, veröffentlichten zwei SPD-Linke den Bielefelder Appell.
Nicht, daß sie etwas gegen das Anliegen der Krefelder gehabt hätten.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1981 erschienen.

Systematik

"Keine Zwischenfälle" lautet die Meldung über die Bonner Demonstration am 10. Oktober.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1981 erschienen.

In Bonn hat jüngst die offizielle Politik die gängige Ideologie widerlegt, Staatsmänner würden Aktionen gegen äußere Feinde in Angriff nehmen, um innenpolitische Probleme zu lösen oder zumindest von ihnen abzulenken. Es war nämlich genau umgekehrt: Die politisch Verantwortlichen, die in Wirklichkeit kein innenpolitisches Problem haben, das ihnen große Sorge bereiten würde, nahmen ihren erklärten Willen, die gewaltige Offensive der NATO gegen den Osten maßgeblich mitzutragen, zum Anlaß, im Inneren für ein Stück mebr Ordnung zu sorgen.

Dieser Artikel ist in der MSZ 5-1981 erschienen.

Systematik

Es konnte nicht ausbleiben, daß sich unter diejenigen, die auf der "Friedenssehnsucht junger Menschen ihr Süppchen kochen wollen", auch Leute einreihen, die ganz offen faschistisch argumentieren. Da lesen wir doch mitten unter Aufsätzen, die sich mit dem NATO-Doppelbeschluß auseinandersetzen, einen, der so anfängt: