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Dieser Artikel ist in der MSZ 9-1988 erschienen.

Systematik


MEIN-DEIN-UNSER

"Jetzt, da es einen mächtigen Freundschaftsbund der sozialistischen Länder gibt und sich deren Verteidigungsfähigkeit auf die industrielle Macht des gesamten sozialistischen Lagers stützt, kann sich jedes europäische Land der Volksdemokratien auf die Entwicklung von Industriezweigen, auf die Produktion jener Güter konzentrieren, für die es die günstigsten Voraussetzungen besitzt." (Chruschtschow vor dem XX. Parteitag der KPdSu, 1956/Hacker, S. 583)

Der Versuch, das Bündnis auf eine Arbeitsteilung und ein Stück gemeinsamer supranationaler Planung festzulegen,

"wichtige volkswirtschaftliche Proportionen in gegenseitiger Koordinierung, unter Berücksichtigung der gemeinsamen Interessen auszuarbeiten,... um sozusagen eine Art freier Bilanz zu schaffen, die die Rolle des kollektiv'en Planes der Entwicklung der Wirtschaft aller Länder der Organisation der gegenseitigen Wirtschaftshilfe spielt",

die nationalen Pläne abzustimmen,

"daß in ihnen nach Möglichkeit nicht nur die nationalen, sondern auch unsere gemeinsamen Interessen berücksichtigt werden," (Chruschtschow in "Kommunist" 8/1962)

ist an der rumänischen Position gescheitert:

"Die geplante Leitung der Volkswirtschaft ist eines der fundamentalen, wesentlichen und unveräußerlichen Attribute der Souveränität des sozialistischen Staates. Der Staatsplan ist ein Ganzes und unteilbar. Es können nicht Teile oder Abschnitte aus ihm herausgelöst werden Angesichts der Unterschiedlichkeit der jeweiligen Voraussetzungen für den Aufbau des Sozialismus, wird es einem klar, daß es ein Einheitsschema oder -rezept nicht gibt und mich nicht geben kann; niemand kann entscheiden, was für andere Länder oder Parteien richtig ist oder nicht." (Erklärung des ZK der KP April 1964, Südosteuropa-Handbuch II. S. 361)