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KZ DEMOKRATISCH
Die einzigen Proteste auf Regierungsebene, die aus den USA in Jerusalem eintreffen, richten sich gegen die Deportationen, weil Israel damit gegen internationales Recht verstößt, noch ehe zwischenstaatliche Abmachungen, die die USA "vermitteln" wollen, die Lage dadurch "normalisieren", daß Unruhestifter ausgeschaltet werden und die Unterwerfung der Mehrheit eine "freiwillige" wird. Daß die Armee hingegen seit Beginn der Proteste an die tausend Gefangene gemacht hat, erscheint angesichts der Erschossenen schon wieder als "humanere" Variante der Repression. Was aus den Eingesackten wird, fragt niemand. Daß sie Geldstrafen wegen "Verstoß gegen das Demonstrationsrecht" kriegen und dann wieder nach Hause dürfen, daran glaubt nicht einmal die "Bildzeitung". Daß es das folgende wirklich gibt, daran darf man hierzulande nicht einmal denken:
"'Ansar 3', Konzentrationslager für palästinensische politische Gefangene.
Hunderte Palästinenser werden in einem neuen Gefängnis in der Negev-Wüste unter 'unmenschlichen' Bedingungen gefangengehalten. Darüber berichtete eine palästinensische Juristenkommission des Bürgerrechtsinstituts 'Al Haq', die das Zuchthaus besichtigte und mit dem dort einsitzenden Rechtsanwalt aus Gaza Raji Sourani sprechen durfte ... Sourani erzählte, daß die Gefangenen nicht immer ausreichend Trinkwasser erhielten, geschweige denn Waschwasser... Kollektive Strafmaßnahmen seien sehr häufig, die Gefangenen erhielten keine Bücher und seien von der Außenwelt abgeschirmt. Nach Sourani können sie weder von Familienangehörigen noch von ihren eigenen Anwälten besucht werden...
Zu den gleichen Erkenntnissen waren die Mitglieder einer europäischen Juristenkommission gekommen. Sie hatten jedoch ausdrücklich die israelischen Behörden für ihr 'fair play' gelobt, mit dem sie ihnen die Erlaubnis zum Besuch dieser für Israel 'sicherlich nicht sehr ehrenvollen' Einrichtung erteilt haben." (La Repubblica, 11.4,)
Welch eklatanter Unterschied zum Faschismus: Im demokratischen Israel dürfen die Lager von internationalen Beobachtern besichtigt werden! Eigenartigerweise interessieren die Ergebnisse nur sehr mäßig, und dem Staat tragen sie ein Lob ein für 'fair Play'.