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Dieser Artikel ist in der MSZ 1-1987 erschienen.

Systematik


DIE FÜHRENDEN CHARAKTERMASKEN DER NATION

Der Bedarf an Politikern für jede größere und kleinere "Aufgabe" und jeden Wählerwunsch ist in der BRD leider bestens gedeckt.

Längere Zeit erging sich die Nation in Selbstzweifeln, ob sie ausgerechnet an die Spitze des Staates die richtige Birne gesetzt habe. Je klarer aber ist, daß

Helmut Kohl

gar nicht umhin kann, die nächste Wahl zu gewinnen, desto kleinlauter werden die Vorwürfe. Die Vorzüge des Mannes sind ja auch unübersehbar - sie bestehen in genau dem, was ihm seine "Kritiker" vorhalten wollten. Er leibt und lebt eine sehr berechnende Dummheit. Die besteht darin, stur immer nur ein Ziel zu verfolgen: Der Lebenszweck der Nation ist die Feindschaft gegen die Russen, der Führungsmacht hält man unverbrüchlich die Treue; im Volk die Reihen fest geschlossen: So schützengrabenmäßig zu denken, will erst einmal geschafft sein, da ja durchaus der Anspruch besteht, ein Staatschef hätte andere wichtige Dinge auch im Auge zu behalten. Nein, Kohl hat als begnadeter "Generalist" klargestellt - und wohl auch seinem Washingtoner Vorbild abgeschaut -, daß sich alle anderen "Probleme" diesem Grundgedanken unterzuordnen haben; da sie sich darüber auch erledigen werden; und da diese prinzipienfest-bornierte Haltung der Nation letztlich nur nützen wird. Er hat in jeder Hinsicht recht behalten: "Aussitzen" hat diese angeprangerte Tugend geheißen, schlicht und einfach auf die durch alle Wirren hindurch siegreiche Durchschlagskraft des nationalen Gewaltpotentials - ökonomisch, diplomatisch und militärisch - zu setzen. Seine ganze Argumentation bestand also auch zu Recht darin, "sich selbst treu zu bleiben", "sich nicht irritieren zu lassen" und seine Kritikern demorstrativ mit seiner Dickfelligkeit auf die Nerven zu gehen. Wenn er überhaupt ein Problem hatte, dann dieses, "Vielfalt in der Einfalt" ("Spiegel") vorzuspiegeln, also die Sturheit seines Anliegens ein bißchen durch Stellungnahmen zu anderen "Problemen" zu variieren. Dabei hat der Doktor der Geschichte zumindest in der heiklen deutschen Frage der "Vergangenheitsbewältigung" gute Arbeit geleistet, weil er trotz seiner "späten Geburt" die staatstragende Essenz seines Faches voll drauf hat: Die Begriffe "Geschichte, Verantwortung, Schuld, Leiden, Nation" mit den Adjektiven "deutsch, hoch, tief, unsäglich" und dem unschuldigen Fürwort "wir" beliebig durcheinanderzuwürfeln, um zum immergleichen Resultat zu kommen - diese Nation stellt die höchsten Ansprüche, kennt ihre Feinde, nimmt sie ins Visier, und er ist der richtige Mann dafür. Skandale konnten ihn nicht beirren, weil die haben ja die anderen angemeldet und noch dazu mit dem Verlangen, der Kanzler möge endlich aufstehen, auf den Tisch hauen und ein klares Machtwort sprechen. Dabei sitzt er als Antwort auf diesen Ruf nach gescheiter Führerschaft ja immer schon da.

Franz Joseph Strauß

verkörpert die Unzufriedenheit. Nämlich der Nation mit ihren eigenen Erfolgen. Umgekehrt proportional zu ihnen wird ihm immer viel zu wenig daraus gemacht. Deswegen entdeckt er überall schlaffe Heinis, subversive Geister, falsche Bedenklichkeiten und Unentschlossenheit. Er versteht sich darauf, sein "Deutschland muß an die Spitze preschen!" gebildet, manchmal absichtlich mit Latein und Griechisch verquast, und mit der gebotenen Schärfe als solidarische Kritik an der Regierung vorzutragen. Solange die nicht spurt - und das schafft die nie -, muß er immer alles noch mal selber machen: Mit der Cessna nach Bonn, mit dem Daimler nach Tirana, im Jeep durch die Wüste über Riad nach Damaskus, mit dem U-Boot in Südafrika und mit dem Airbus in Stoltenbergs Subventionszone auf den japanischen Markt. Mit dem Ausbügeln der Lücken und Pannen der Bonner Außenpolitik hat er so viel zu tun, daß er dabei seine Kinder einspannt. Bei so viel Einsatz wird er auch außerhalb Bayerns immer respektabler. Die Zeiten, als die Presse seine gewalttätigen Sprüche noch ein bißchen befremdlich fand, sind vorbei: Er hat sie auf seine Seite gezwungen, da er immer schon rücksichtslos den Erfolg der Nation einforderte und nun einer "opportunistischen Meute" seine "Standfestigkeit, Geradlinigkeit und Weitsicht" schwer einleuchtet.

Gerold Tandler

kümmert sich um die politische Vermarktung: "Strauß ist ein Glücksfall für Bayern/Deutschland/die Geschichte". Selbstlob stinkt dann nicht, wenn ein demokratischer Politiker aus vollster Überzeugung, da seine Karriere daraus geschnitzt ist, das Lob seines Herrn betreibt. Die stromlinienförmige BRD macht er im Kleinen vor/nach, indem er eine nicht vorhandene innerparteiliche Opposition erbarmungslos überwacht und bekämpft.

Johannes Rau

ist von der SPD aufgestellt worden, damit es eine Alternative zu Kohl und Strauß gibt. Da die SPD wohlweislich kein alternatives Staatsprogramm vorstellt und Deutschland ebenfalls auf dem genau richtigen Weg sieht, muß sie einen Menschen präsentieren, der die Regierung bei der Opposition gegen das Opponieren noch überholt: "Versöhnen statt spalten!" Mit einstudierten Parolen schwärmt Rau von seinem Willen zur Macht und will dafür geliebt werden. Was mal als peinlich oder geschmacklos gegolten haben soll, geht dem Kandidaten locker über die Lippen: "Ich bin verliebt in das Gelingen (wovon, weiß da jeder)." oder "Mein Hunger und Durst nach Stimmen ist unersättlich." Wenn überhaupt, bringt das nur ein pfäffischer Landesvater, der seine Frau anweist, mitten in der Wahlnacht der BRD ein Kind zu schenken. Seine bedingungslose Liebe zur BRD und dem Kanzlerposten - den er seinem Freund Helmut nicht länger zumuten kann - soll man ihm einfach so honorieren.

Peter Glotz

hat sich als Wahlkampfdenker der Partei ausgedacht, daß man nur mit einem Argument Stimmen machen kann. Daß die SPD gewählt werden will, und zwar gefälligst von der Mehrheit, die letztendlich sowieso für die SPD ist. Als Wissenschaftler macht er diesen - Anspruch glaubwürdig durch eine soziologisch verfummelte Aufzählung aller Klassen, Schichten, Randgruppen, Technologien, Problemfelder, Zukunftsängste und Geschlechtsmerkmale, die die SPD noch für sich gewinnen muß. Als Geschäftsführer einer großen, alten Arbeiterpartei ist er von der Kraft der Manipulation überzeugt: "Wer die Sprache beherrscht, hat auch Macht über die Motive der Menschen - und ihr politisches Votum." Genau das erzählt er den Wählern und vertraut darauf, daß sich eben deswegen jede Hausfrau gern von ihm reinlegen läßt. Der Erfolg bei den Altlinken ist ihm damit gewiß. Von den Ex- und Neolinken ganz zu schweigen.

Heiner Geißler

ist sich mit Glotz im Manipulationsglauben einig: "Allemal gilt, daß, wer Begriffe und Gedanken bestimmt, auch Macht über die Menschen hat." Wenn das nicht recht klappt, liegt das daran, daß der Kontrahent besser manipuliert hat; also "besetzt" er eifrig "Begriffe", die ihm dann gehören, und kann sich - da er bei der Regierungspartei ist - einbilden, die Wähler auf seine Seite getrickst zu haben. Er kommt sich vor und führt sich auch so auf wie ein Dompteur. Tatsächlich aber profitiert er von den Anstrengungen der Opposition, keine sein zu wollen, so daß er auf den Glotz einfach nur einen groben Keil setzen muß: Jeder nationalistischen Erfindung der SPD hält er vor, daß seine Partei das schon längst hinter sich hat, und er persönlich schon sowieso: Im Sinne des Spruchs "Wer in seiner Jugend kein Terrorist war, kann später kein guter Christdemokrat werden!" soll er sich schon beim Südtiroler Befreiungskampf unter dem Decknamen "Mr. 22.000 Volt" um die Oberleitungen gekümmert haben. Die von ihm aufgedeckte "nationale Unzuverlässigkeit" der erfolglosen Sozialdemokratie verweist den Kontrahenten doch glatt ins Lager des Feindes.

Der Erfolg seiner Partei hat Geißler einen zielstrebigen Größenwahn eingegeben, daß nämlich ein für allemal CDU und Regierung zusammenfallen müßten. Solange das nicht so ist, belegt er die Parteienkonkurrenz mit dem Verdacht der Zersetzung, dem die anderen Parteien nur entgehen können, wenn sie aufgeben. Seine eigenen Minister pöbelt er frech an: "Es war eine Klippschule, manche von denen beherrschen das Ministergeschäft einfach nicht." Und meint damit, daß er ihnen als ihr eigentliches Geschäft abverlangen kann, als Regierung die Parteienkonkurrenz zu monopolisieren, so daß ewige Wiederwahl gewährleistet ist.

Hans-Jochen Vogel

Dieser triefelige Moralheini muß immer, wenn Geißler mal wieder "gewütet" hat, aufstehen und "Das ist unerträglich!" nölen. Er wirft der Regierung prinzipiell immer nur eine "Verrohung der politischen Kultur" vor und ist krampfhaft um den Nachweis bemüht, daß sie damit sich und dem "Ansehen der Nation" ins Knie schießt. Solange er diesen Gesichtsausdruck beibehält, nimmt ihm der Wähler den Dauerzustand der gezügelten moralischen Empörung ab, wenn er nicht vorher einschläft.

Willy Brandt

soll noch nachschieben, daß die SPD irgendwelchen höheren Werten verpflichtet ist und irgendwas mit "sozial" und Negern im Schilde führt. Dafür genügt es eigentlich, Vorsitzender einer "traditionellen Arbeiterpartei", einer "Nord-Süd-Kommission" und der "Sozialistischen Internationale" zu sein. Er versäumt nie zu erwähnen, daß ihm Deutschland einiges schuldig ist, weil er auch mal Kanzler war und ohne ihn die Rechten sich gar nicht so aufführen könnten, wie sie es tun. Aber Undank ist der Welt Lohn. Auch darum sollen gute Menschen SPD wählen. Die Saubermänner-und-Werte-Tour ist natürlich matt im Vergleich zu dem, was die Regierung an Machern zu bieten hat.

Manfred Wörner

poliert bei jeder sich bietenden Gelegenheit Glatze und Stiefel, zieht den Bundesparka an und den Bauch ein, damit man auf den ersten Blick sieht, wie er in das Soldatentum vernarrt ist. Es macht ihm demonstrativ Spaß, Panzer zu fahren, und wenn er abgestiegen ist, kann er diesen Spaß als seinen wehrhaften Beitrag zur "Verteidigung der höchsten Werte der westlichen Zivilisation" in Worte fassen. Das meint er auch so, und ob er nun im Kabinett, im Fernsehstudio oder auf einer Wahlkampfveranstaltung sitzt - im er läßt er keinen Zweifel, daß "die Truppe" der ehrenwerteste Stand ist. Im Einsatz für dessen Sauberkeit hat dieser Fanatiker bei der Kießling-Affäre danebengelangt. Obwohl selbst auch nicht schwul, hat ihm-diese mißglückte Null-Lösung so geschadet, daß trotz unbestrittener Aufrüstungserfolge sein markiges Dienstgrinsen seither etwas eingefroren wirkt: Er spürt den warmen Atem von FJS im Nacken.

Friedrich Zimmermann

sorgt im zivilen Bereich für Sicherheit: Im Verkehr zwischen Staat und Bürger haben Zucht und Disziplin zu herrschen. Wer seinen Gehorsam nachweist, hat nichts zu befürchten. Das ist auch schon die ganze Ideologie zu seinem Gewerbe. Der Staat mobilisiert die Bevölkerung für die Fahndung. Die Beweislast tragen die Verdächtigen. Über dieses einfache Verfahren schälen sich die zweifelhaften Elemente - von deren weiter Verbreitung seine Kammerjäger-Mentalität fest überzeugt ist schnell heraus.

Rita Süssmuth

ist eine Frau. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Höchstens noch: Frau in einem Männerkabinett. Das ist tapfer von ihr, und sie läßt sich auch nicht einschüchtern: Sie geht allen auf den Geist mit ihrem Gebenze nach mehr Kindern. Da sind die Männer platt und die Frauen gut repräsentiert.

Hans-Dietrich Genscher

ist jetzt wieder schwer rausgekommen. Er hat den Trick raus, vornehm darauf hinzuweisen, daß er die Russen nur deswegen mit Aufrüstungsvorschlägen bombardiert, um "die Kontinuität zu wahren" und "Strauß us der Außenpolitik fernzuhalten". Damit sieht jeder vernünftige Mensch ein, daß ohne die FDP ein "liberales Element" in der Politik nicht zu haben ist; deswegen muß man Genscher unbedingt wieder in diese Regierung wählen, weil er sonst draußen wäre. Wo bliebe dann das "liberale Element"? Dieser Mensch, so hübsch ihn auch manche finden mögen, verkörperlicht die ganze F.D.P.-Logik.

Martin Bangemann

wäre allein sogar dafür zu dumm. Er verfügt nämlich nur über wirtschaftlichen Sachverstand. Deshalb muß er den Dicky machen und sein heimlicher Chef den Tricky.

Walter Wallmann

hat in Frankfurt nachgewiesen, daß Wähler vor nichts zurückschrecken: Sie haben ihn mit der Heimatpflege am Main betraut. Das hat ihm den schwierigen Posten des Umweltministers eingetragen, von dem jeder weiß, daß er nur zu Wahlkampfzwecken erfunden wurde. Das macht aber nichts, solange Wallmann unbeirrt sagt, genau bei ihm seien "die Sorgen und Ängste der Bevölkerung" gut aufgehoben. Damit soll sie aber auch gefälligst zufrieden sein. Der neue Beschwichtigungsminister ist abgebrüht genug, das immer wieder freundlich zu wiederholen.

Gerhard Stoltenberg

hat wahrscheinlich mal sein Taschengeld zu früh aufgebraucht und mußte sich was pumpen. Das hat ihn so geschockt, daß er seither weiß: "Die Zahlen müssen stimmen", "man kann nicht mehr verbrauchen, als da ist" und "der Staat muß eisern sparen". Das wiederholt er jeden Tag, spart sich so jede weitere Hetze ("Der Klare aus dem Norden!") und macht jede Menge sinnvolle Schulden. Die Opfer dieser "Sparpolitik" unterschlägt er keineswegs, sondern weist darauf hin, daß sie "unvermeidlich" sind. Weil er sich zudem einen langen Körper und ein sachzwanggewichtiges Grinsen zugelegt hat, hat ihm das den Ruf eingebracht, der Inbegriff "deutscher Solidität und Standfestigkeit" und "heimlicher Kanzlerkandidat" zu sein,

Norbert Blüm

hat "Gerechtigkeit" auf den Begriff gebracht. Erstens ist es nur gerecht; wenn ein Mann mit original proletarischer Abstammung und einem IG-Metall-Mitgliedsbuch den Werktätigen das Leben schwermacht: 'Ich kenne mich in euren Sorgen aus, also bin ich auch dazu berechtigt, euch ordentlich in sie hineinzutunken.' Zweitens spricht er den wirklichen Inhalt von Gerechtigkeit aus: Wenn der Staat einem was wegnimmt, ist es ungerecht, wenn der andere noch was kriegt. Oder: "Wenn schon die Rentner Opfer bringen, dann müssen auch die Arbeitnehmer Abstriche hinnehmen." Dabei versäumt er nie den leutseligen Hinweis, daß man Nägel mit Köpfen machen muß, geschlachtete Kühe nicht zweimal melken kann und daß, wo er hobelt, die Späne nicht weit vom Stamm fallen. So sorgt er dafür, daß die Beschlüsse seines Kollegen Stoltenberg gut bei den Arbeitern ankommen.

Auch für die intellektuellen Randschichten hält die BRD Politikermaterial bereit. Wer mit dem "Erscheinyngsbild der SPD" unzufrieden ist, kann sich an

Gerhard Schröder

oder

Oskar Lafontaine

laben. Deren wesentliche Aufgabe besteht darin die "Enkel Willy Brandts" zu sein und "Johannes Raus hervorragende Wahlchancen" zu zerreden. So haben sie hinterher auf jeden Fall rechtgehabt, sind und bleiben "jung und dynamisch", geben der SPD-Zukunft ein Zuhause und halten die Partei nach grün offen. Letzteres hüten sie sich schwer zu sagen, lassen es aber hin und wieder über sich sagen.

Kurt Biedenkopf

hält als Professor die Fahne des Intellektuellen in der C-Partei hoch: 'der Kopf'. Deswegen darf er gleich auch noch die Fahne der CDU in einem 50%-igen SPD-Stammland hochhalten: Das macht er mit Einfällen, die ihm seine Partei gelegentlich übel nimmt. Zum Beispiel entdeckt er Lobenswertes an den Grünen, weil NRW-Landesvater Rau sich so nachdrücklich von denen distanziert. "Nachdenkliche Politik" ist eben immer die Tugend einer Partei, die die Not hat, nicht regieren zu dürfen. So kümmert sich ein christlicher Kreuz- und Querdenker um Bahro und sonstige vernachlässigte Wählerschichten.

Die grünen Männer

sind in Ministerien, Fachausschüssen und Fernsehrunden mittlerweile gern gesehen. So viel Sachverstand wie Wall- und Bangemann - nämlich den Konkurrenten den Sachverstand abzusprechen - bringen Fischer und andere Müller schon lange auf die Waage. Über so viel Liebe zum staatlichen Gewaltmonopol wie Wörner und Zimmermann verfügen Gerd Bastian und Otto Schily allemal. Und Funktionäre wie Trampert und Beckmann können mindestens genauso gut die Bonner Runde mit Koalitionsarithmetik und den Wähler mit Erfolgsstatistiken versorgen wie Geißler und Glotz. Nur Petra Kelly verwechselt nach zahllosen Auslandsreisen noch immer manchmal Menschenrechte mit Robbenbabys.

Die grünen Frauen

sind eigentlich gar keine Frauen in dem Sinn. Vielmehr moralisierende Trantüten, die ihr natürliches Geschlecht als politischen Bonus verstanden wissen wollen, sooft sie ihre "Betroffenheit" als Richtschnur einer alternativen Politik präsentieren. Falls ihre Gedanken zu Umwelt und Frieden tatsächlich etwas mit dem Sexus zu tun hätten, müßte man sie "dämlich" nennen. Da dem aber nicht so ist, kommt uns die Berufung auf ihre Natur wie eine Entschuldigung vor - für den brunzdummen Versuch, ausgerechnet die politische Gewalt mit einer Stiftung "Mutter Natur und Kinder des Friedens" zu verwechseln. Persönlich ist also viel gegen sie zu sagen. Das, woran sie glauben, wollen sie auch noch sinnfällig darstellen und vorleben - Blumen ins Parlament -, und das wirft wiederum ein schlechtes Licht auf die Männer, die sich mit ihnen abgeben.