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BISCHOF DESMOND TUTU
hat im Dezember der westlichen Presse vorgeworfen, seitenlang über 1 polnischen Priester politische Tränen zu vergießen und die zur gleichen Zeit von der südafrikanischen Polizei erschossenen Schwarzen nicht einmal zu melden. Der Bischof hat ferner US-Präsident Reagan öffentlich gesagt, seine Politik des "konstruktiven Engagements" sei "unmoralisch, böse und völlig unchristlich". Er hat zum "totalen Wirtschaftsboykott" der RSA aufgerufen und dabei in seiner Nobelrede den Vorwurf erhoben, nicht zuletzt das westliche Kapital verdiene an der "Ausbeutung der rechtlosen schwarzen Arbeitskraft". Der Gottesmann hat in der gleichen Rede ausdrücklich den militanten Widerstand in der RSA verteidigt und klargestellt, woher und von wem die Gewalt ausgeht. Weil er diese für einen Bischof nicht gerade typischen Sachen gesagt hat, wollen wir unsere erste Würdigung dieses "Gottesmannes, sauber und schwarz" (MSZ Nr. 11/1984) nicht einfach so stehen lassen, sondern aus Gründen der journalistischen Ausgewogenheit auch noch den folgenden Spruch Tutus für unsere Leser nachliefern:
"Als die Missionare erstmals nach Afrika kamen, hatten sie die Bibel, und wir hatten dar Land. Sie sagten: 'Lasset uns beten.' Wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, hatten wir die Bibel, und sie hatten das Land." (Time, 51/1984)