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Dieser Artikel ist in der MSZ 1-1984 erschienen.

Systematik

1 Jahr vorurteilsfreie und pluralistische Rassenkunde
EIN UNERTRÄGLICHER MENSCHENSCHLAG

1. Papstattentat durch Feigen Satellitenabsturz

Im Januar unterdrückte die DDR die Freiheit deutscher Presseleute, in Autounfällen Attentate auf Honecker zu entdecken, und "belastete das deutsche Verhältnis schwer" durch die Ausweisung des "Stern"-Reporters, der solche terroristischen Unsitten entlarvt hatte. Die Wahrheit ließ sich aber auch von diesseits der Grenze beobachten:

"Nur die eiserne Faust der Sicherheitsdienste sorgt vorerst noch dafür, daß die Volkswut nicht den Zusammenbruch des Systems herbeiführt." (Welt)

Attentat odcr nicht - überfällig war es schon längst und in unserem Grundgesctz als Widerstandsrecht erlaubt. Über die "eiserne Faust" brachte besagter "Stern"-Reporter noch genug Erkenntnisse mit zurück. Unglaublich totalitäre Praktiken:

"Nachwuchs für den Spitzeldienst wird schon frühzeitig ausgewählt und ausgebildet. Im Ostberliner Kinderheim 'Makarenko' werden zum Beispiel Waisen und Jugendliche aus asozialen Verhältnissen auf ihren späteren Beruf vorbereitet."

Aber im Nahkampf tölpelhaft:

"An der Paulskirche entwischte ich in eine Nebenstraße... Am nächsten Tag hängte ich sie in einem Museum ab... So tranken wir in Leipzig Stasi-Leute unter den Tisch... Im Spreewald täuschten wir Müdigkeit vor..."

Währenddessen wurde in Rom der Gewißheit hinterher ermittelt, daß alles Böse aus Moskau stammt und auch rechtsextreme Türken ohne bulgarische Anleitung keine Papstattentäter sind. Der KGB hatte die Beweislage allerdings verdunkelt:

"Es gibt offenbar eine Fülle von gravierenden Verdachtsmomenten gegen bulgarische Staatsbeamte, doch ein unumstößlicher Beweis dafür scheint nicht zu existieren."

Daher plädierte die freiheitsliebende FAZ für nationale Sippenhaft:

"Bulgaren und Türken haben in so eklatanter Weise illegale Handlungen in Italien begangen, daß die italienische Justiz unverantwortlich handelte, wenn sie jene, die sie hat, freiließe."

Zumal gleichzeitig in Österreich ein Exiltscheche bei einem österreichischen Waffenschmuggelunternehmen gefaßt wurde:

"Die Tatsache, daß er eine Bulgarin als Freundin hat, würde auch zu keinerlei Spekulationen Anlaß geben, wenn da nicht die Verdächtigungen gegen den bulgarischen Geheimdienst wegen des Attentats auf Johannes Paul II wären." (Süddeutsche Zeitung)

Gleichzeitig Bedrohung aus dem Weltraum: Die Russen ließen einen Satelliten abstürzen, Deutschland südlich der Mainlinie war in Todesgefahr. Leider stürzten die Reste dann bloß in den Indischen Ozean, aber das Innenministerium stellte Moskau immerhin die Rechnung für die Alarmbereitschaft aus.

Im Europaparlament geiffelte der "leidenschaftliche Europapolitiker" Otto von Habsburg die "grausame Ausrottungspolitik und Russifizierung im Baltikum". Anders als er und Österreich-Ungarn "hat die Sowjetunion ihre Kolonien nicht in die Unabhängigkeit entlassen". Statt dessen rottet sie die Balten durch brutalen Sprachunterricht aus.

Und:

"Todenhöfer sagt's.

Seit Beginn der Abrüstungsverhandlungen in Genf (81) stellten die Sowjets 80 SS 20-Raketen mit 240 Atomsprengköpfen auf, berichtete CDU-Abgeordneter Todenhöfer. Der Westen habe keine einzige Mittelstreckenrakete aufgestellt."

2. U-Boote verschleiern Arbeitslosigkeit

Im Februar gelangten Nachrichten über wiederaufkommenden Stalinismus in den Westen. Andropow ließ die Arbeitsdisziplin kontrollieren, hetzte Aufseher, Fernsehkameras und Leserbriefe auf unschuldige Arbeitsplatzverlasser. Aber trotz aller "Einschüchterungsversuche" war das "Riesenaufgebot von Miliz" zur Ineffizienz verurteilt. Denn 1. ist russisches Mensch alt wie russische Erde:

"Der Mangekl an Arbeitsdisziplin ist so alt wie Rußland",

und 2. liegt Fehler an System:

"Das System zwingt sie geradezu zur Faulenzerei, weil beispielsweise die Stellenplätze zahlreicher Behörden und Institute aufgebläht sind."

Ein Volk, das Arbeitslosigkeit entbehren muß, rächt sich eben auf seine Weise. Dann erhöhten die Russen undemokratisch von oben die "Preise für alkoholfreie Getränke, Toilettenpapier und Haushaltsbohrmaschinen" (FAZ), was es in Wirklichkeit natürlich alles gar nicht zu kaufen gibt.

Aber immerhin: Sie haben endlich "Zwangsarbeit zugegeben" (Süddeutsche Zeitung). Und - gewagt, diesen Skandal mit den westlichen Titeln fortschrittlichen Strafvollzugs zu kaschieren:

"Die Strafe verfolge nach den gesetzlichen Bestimmungen der UdSSR" - als ob der Willkürstaat Gesetze hätte! - "das Ziel, die Verurteilten zu bessern und umzuerziehen".

Der Chef der niedersächsischen Verfassungsschützer enthüllte, wie recht Reagan damit hat, daß Moskau der Hort des Weltterrorismus ist:

"An den bisher von politischen Extremisten und Terroristen und Kernkraftgegnern verübten Sabotageakten in der Bundesrepublik sind die Ostblockstaaten nicht unbeteiligt. Sie haben die politische Propagierung von Sabotageakten verstärkt."

- jeden Tag in der "Prawda" zu lesen.

Schweden jagte wieder U-Boote, Nationalität unbekannt, aber für alle Sachverständigen gewiß. "Bild":

"Sowjet-U-Boote vor Schweden. Drei hatten Füße. Die Sowjets setzten auch drei unbemannte Mini-U-Boote ein, die auf kleinen Füßen über den Meeresgrund liefen."

Während die Schweden noch fischten, besorgte "Bild" bereits das erste Foto von diesen Ungetümen, leider ohne Füße.

Und: Die Russen hatten immer noch ihre SS 20 rumstehen, während der Westen immer noch Zurückhaltung übte.

3. Kostendämpfung und Dampfheizung kaputt

Im März entdeckte die "Sunday Times", daß die Sowjetunion den hungernden Äthiopiern die Nahrungshilfen der EG wegfrißt. Endlich mal ein Hinweis darauf, warum trotz unserer laufenden Entwicklungshilfe aus den Bimbos nie was wird.

Die Russen schickten wieder U-Boote nach Schweden und verleiteten schwedische Zeitungen auch noch zu Falschmeldungen: Die verstiegen sich zu der Ungeheuerlichkeit, auch NATO-U-Boote seien in den Schären gewesen. Wie sollten die denn da hinkommen! Die Russen führten ihren Kreml-Machtkampf und verheimlichten alles vor der FAZ:

"Alles ist möglich. Aber die byzantinische Herrschaftsverfassung der Sowjetunion verhindert, daß wir erfahren, was wirklich ist."

Die Russen mißhandelten Mensch und Vieh. Im Inland: Sie wickeln - im "Weltspiegel" der ARD vorgeführt - ihre Babies in Leinen statt in Pampers und streichen ihnen die Lippen blau (!) an von wegen Desinfektion. Und mitten in Moskau haben sie unter Stalin eine unersetzbare Kirche abgerissen und unter Chruschtschow ein atheistisches Freibad gebaut. Da weiß man, was uns alles blüht, wenn sie kommen.

Im Ausland:

"Man kann nicht sagen, daß die Russen Gewehre zu dem Zweck nach Afrika liefern, damit dort Räuberbanden ausgerüstet und wilde Tiere ausgerottet werden. Doch, wo immer Banden gefaßt und Wilddiebe gestellt werden, findet man regelmäßig eine sowjetische Waffe in den Händen der Täter: die Kalaschnikoff." (FAZ)

Gleichzeitig sind es Zyniker. Wo sie Menschen morden, retten sie Tiere. "Bild":

"Für Menschen ist die 'DDR'-Grenze oft ein tödliches Hindernis - Tiere sollen geschont werden! Damit brütende Kraniche nicht zerfetzt werden, stochern Grepos mit langen Stangen nach Minen im Todesstreifen, bis sie explodieren."

Sie mißhandeln Vieh und Mensch, z.B. Rentner. Erst mißgönnen sie ihnen die Selbstverwirklichung in der Arbeit und schicken sie viel zu früh, "Männer mit 60 und Frauen mit 55" in Rente. Dann ködern sie sie mit Geld für harte Arbeit: "Ostblock ist auf Rentnerarbeit angewiesen." (SZ) Schließlich killen sie sie durch Tablettenentzug:

"Wer in der DDR über 60 ist, muß notfalls früher sterben - weil es kaum noch Medikamente gibt. In Ost-Berlin starb eine 63jährige Rentnerin, weil sie keine Kreislaufpillen bekam. In Leipzig und Halle kamen zwei ältere Menschen um, die monatelang um Tabletten gebettelt hatten" (Bild),

statt menschenwürdig autonom entscheiden zu dürfen, ob die knappe Rente nicht ganz von allein der medizinischen Überversorgung abhilft.

Mißhandelt wurden schließlich Lech Walesa und Nana Mouskouri, der erste mit verkehrspolizeilichen Vorschriften, die letztere mit menschlicher und heizungsmäßiger Kälte:

"Er sei mit kaputtem Scheinwerfer gefahren. Walesa: 'Ein Schlagloch war schuld.' Offenbar will das Regime Walesa mit Schikanen kleinkriegen."

"Nana Mouskouri fror in der 'DDR'.

Nana: 'Unsere Kontakte zu den Bürgern wurden auf ein Minimum beschränkt. Wir konnten uns nicht frei bewegen. Im Hotel ging die Heizung nicht.'" (Bild)

Die SS 20 standen immer nach in Rußland.

4. Böse Fouls an herzkranken Rentnern

Im April warf das Erscheinen der Hitler-Tagebücher die Frage auf: "Wer hat ein Interesse daran?" (SZ)

"Die 'DDR' fälscht die Hitler-Dokumente aus zwei Gründen: Auf diese Weise holt sie Devisen in Millionenhöhe aus dem kapitalistischen Westen. Außerdem glaubt sie, auf diesem Wege politischen Einfluß auf die Bevölkerung nehmen zu können. Hitler erscheint in den Tagebüchern viel harmloser, als er wirklich war. Daß solche Fehlinformationen das Demokratieverständnis umfunktionieren, ist selbstverständlich." (Bild)

Eine etwas umständliche Methode zur Ausbreitung des Kommunismus. Aber im Lichte der Erkenntnis "rot = braun" ist alles möglich. Auch wenn die Tagebücher schließlich in Stuttgart geschrieben wurden.

Dann wiesen die Franzosen 47 russische Diplomaten aus, ein nützlicher Beitrag zu der Frage: Was treiben die vielen Russen im Ausland?

"Der Mord an einem französischen Geheimagenten und auffälliges Spionieren der Sowjets sollen Mitterrand dazu gezwungen haben. Der Offizier war am 15. Februar mit seiner eigenen Pistole aus zwei Metern hinter das rechte Ohr getötet worden. Er soll belastendes Material über den Mordversuch an Papst Johannes Paul II gehabt haben." (Bild)

Im Gefolge dieser Maßnahme wurde aufgedeckt: Die Russen besitzen Botschaften fast in jedem Land, ihre Botschaften sind mit Personal besetzt, das Personal läuft frei herum und interessiert sich für die Verhältnisse im Lande.

Theo Waigel zu "Bild":

"Wenn unser Staat konsequent wäre, müßte er die sowjetische Botschaft schließen. Aber dann schließen die Sowjets unsere Botschaft...",

und unser Personal kann sich nicht mehr für die Verhältnisse im Land interessieren.

Dann begann das Rentnermorden, Tatwaffe Herzinfarkt in Verbindung mit Zonengrenze.

"'Sie haben meinen Mann totgeprügelt!' sagt Sieglinde Burkert (42) verbittert. 'Sein Tod wird wohl nicht gesühnt werden. Ich glaube nicht, daß unser Staat die 'DDR' verklagt.'"

"Wurde Rudolf Burkert (45) von 'DDR'-Grenzern erwürgt? Sein Schildknorpel am Zungenbein wurde gebrochen."

"Rätsel um Fall Burkert: Wieso ist die Brille heil?"

"Strauß: 'Im Volksmund heifft das Mord.'"

Und schon der nächste Fall:

"Auf der Fahrt nach Anklam in der 'DDR' hatte die Bundesbürgerin Anna Crede einen Herzinfarkt. Der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen..."

Und der nächste Fall:

"'DDR'-Grenze: Bundesbürger brach zusammen. Er mußte zum Verhör in einen stickigen Raum. Herr P., der unter Bluthochdruck leidet, brach plötzlich zusammen - Kreislaufschwäche."

Und der nächste:

"Bei einer eingehenden 'Belehrung' am Übergang Wartha brach der Rentner Heinz Moldenhauer (68) ohnmächtig zusammen und starb wenig später - an einem Herzinfarkt."

"'Sein Herz war kerngesund. Wenn das nicht in Ordnung gewesen wäre, hätte ich den Mann gar nicht in die DDR fahren lassen', das sagt die Hausärztin".

Vielleicht hat sie den Mann nicht genügend auf politische Hysterie untersucht. Fazit:

"Wer von Deutschland nach Deutschland reist, spürt die Angst im Nacken. Jetzt blieb wieder einem Menschen das Herz stehen. Im Haß erzogen und zur Infamie ermutigt, quetschen sie die Reisenden wegen Lappalien aus. Gute Nachbarschaft?"

"Sie wollen Deutschland spalten, jeden Tag." (Bild)

Was Deutschlands Rentner sich aber nicht gefallen lassen - nur über ihre Leiche, jeden Tag.

Gleichzeitig russische Mordversuche an unseren sensiblen Eishockey-Jungs:

"Nach dem 0:6 haben 2 deutsche Stars die Hand in Gips. Krutov knallt Verteidiger Kießling brutal gegen die Bande - ein böses Foul. Auch Torwart Friesen ein Russen-Opfer: Knochen gesplittert." (Bild)

Aber wer Gewalt sät - Bild berichtete vom ersten Attentat auf Andropow;

"Ein Leibwächter der Kreml-Palastgarde hat auf Andropow geschossen, berichtete der Daily Mirror. Nach dem Mordversuch hat sich der Sowjetführer zurückgezogen - Angst vor einem zweiten Anschlag.",

der dann ja auch kommen sollte.

Ein Abbau der SS 20 kommt noch immer nicht in Gang.

5. Im Wonnemonat Mai säuft der Russ' für zwei

Im Mai schickte die FAZ Reporter zur Inspektion auf die Transitreise. An der Grenze will man sie täuschen:

"Man bemüht sich, nicht nur korrekt, sondern sogar freundlich zu sein - nur keinen Anlaß für Beschwerden liefern."

Aber Westreporter blicken tiefer:

"Wie viele Fahrzeuge mit zivilen DDR- oder westlichen Kennzeichen in Wirklichkeit Streifenwagen der Polizei oder des Staatssicherheitsdienstes sind, wissen wir nicht. Wer hat da nicht das Gefühl, sich in einem Polizeistaat zu befinden?"

Ebenso unbestechlich sind bundesdeutsche Richter: Ostblockflüchtlinge besitzen grundsätzlich ein Recht auf politisches Asyl. Bei ihrer Rückkehr werden sie nänlich Foltermethoden ganz eigener Art ausgesetzt, die im Unterschied zum türkischen Umgang mit den Kurden weißgott nicht der Rechtsfindung dienen:

"Oft werden sie gezwungen, in Parteiversammlungen oder in Zeitungen Berichte über die angeblich schlimmen Zustände im kapitalistischen Westen abzugeben. Sie sind nicht in der Lage, in ihrer Heimat ein Leben als selbstverantwortliche Persönlichkeiten zu führen, und sehen sich zum bloßen Objekt staatlichen Interesses herabgewürdigt."

"Bild" belegte mit einer Statistik die einzige Perspektive, die solch herabgewürdigten Objekten offensteht:

"Sowjets sterben früher. Grund: zuviel Alkohol!" Und BamS erläuterte im Report "Trunksucht in der UdSSR", wie geschickt sich auch hier das Volk dem Zugriff der Herrschaft entzieht:

"Je heftiger der neue Kreml-Chef gegen den Alkoholismus kämpft, umso deftiger werden die Getränke der Moskauer. Jetzt gibt es eine billigere Sorte Wodka. Und schon hat das Zeug den frechen Spitznamen 'Andropowskaja' - gemeint ist der neue Kreml- Chef Andropow."

Gut gegeben! Und raffiniert sind die Russen: "Gewöhnlich trinkt man aus Gläsern." Doch leider setzen sie diese Waffe auch nach außen ein:

"Handball Skandal: Russen gaben den Schiris Wodka und Mädchen!

Nun ist Privatsache, wie und mit wem die Bulgaren in Rußland ihre Freizeit verbringen. Auffallend war nur, daß sie anschließend einseitig für die Russen pfiffen." (Bild)

Ähnliche Machenschaften mußten dann während des ganzen Jahres festgestellt werden bei allen Sportveranstaltungen, bei denen bundesdeutsche Sportler ins Hintertreffen gerieten.

Die Polen versuchten, sich über die Hintertür von "Miß-Polen"-Wahlen in die diplomatische Anerkennung durch die "Miß-World"-Wahlen einzuschleichen, und mißbrauchten ihre schönen Frauen schamlos für die Politik:

"Die Bewerberinnen wurden mit Kleiderkollektionen und Reisen ins Ausland zur Teilnahme gelockt." (SZ)

Und Ost-Berliner Vopos mißbrauchten ihre Dienstvorschriften, um Petra Kelly sexistisch zu kommen: "Vopo hat mir an die Brust gepackt!" (Bild) Dieter Tbomas Heck durfte nicht nach Berlin radeln. Er wurde von "Artikel 9 gestoppt", einer Unrechtsbestimmung des Transitabkommens, die das Radeln auf Autobahnen untersagt.

"Eher radelt einer zum Mond als von Deutschland nach Deutschland!" (Bild)

Wetten daß - irgendwann mal zurückgeschossen werden muß?

"Todesfalle! Rotes U-Boot leckgeschossen? Keine Frage: Die Norweger meinen es ernst; sie wollen nicht mehr hinnehmen, daß - wohl sowjetische - U-Boote ihre Souveränität verletzen.

Norwegen ist ein nationalbewußtes stolzes Land, das nicht kleinmütig vor einer Weltmacht kuscht.

Sein Verhalten wird zur Nachahmung emofohlen."

Natürlich nicht bei Jumbos über Kamschatka. Aber die SS 20 stehen immer noch in der Sowjetunion.

6. Heimtückische Krankheiten im Kreml - Seuchengefahr für Europa

Im Juni organisierte der Papst in Polen, was Gottes und des Kaisers ist.

"Millionen scharen sich um den eigentlichen, den einzigen Führer Polens, den Papst; die ganze Jugend des Landes. Was sind da Kommunismus, Leninismus, Atheismus?

Die Männer im Kreml ziehen über ihre Jugend her: Sie sei faul, widerspenstig. Und der Westen? Der jammert über sein Jugendproblem.

Ist es ein Wunder? An etwas glauben und die Nation lieben: Das hält jung und gibt Stärke. Die Polen zeigen es."

Hinweg über den Antichrist zur Freiheit für Polen. Das hält jung. Und so einer kann sich auch noch freuen.

"EINE EINLADUNG polnischer Emigranten nach Chicago nutzte Präsident Reagan, um den Besuch von Papst Johannes Paul II. in dessen Heimat "einen Strahl Hoffnung für das polnische Volk" zu nennen. Der Präsident zeigte sich über das Geschenk eines Hutes hocherfreut."

Andropow dagegen:

"Ein Vierteljahr Schnupfen"

"Andropow krank - er wird gestützt.

Seine Rede hielt der Kreml-Boß im Sitzen. Dabei zitterte seine rechte Hand." (Bild)

Krankheit und Erstarrung kennzeichneten die Kreml-Politik.

"Das Politbüro bleibt so, wie es sich in den letzten Jahren zurechtgeschrumpft hat: elf - überwiegend alte - Männer stark." (SZ)

"Viele Einwohner der Sowjetrepublik Usbekistan bekamen eine Darminfektion. Sie hatten Melonen gegessen, die auf überdüngten Feldern wuchsen." (Bild)

Und auf ihren Treffen fiel den Ostblockpolitikern überhaupt nichts ein, so daß sie sich die nach dem Geschmack der "Süddeutschen" überhaupt sparen könnten:

"Verteidigungsminister Ustinow hat die Ouvertüre zur Gipfeloper gespielt, als er drohte, der Warschauer Pakt werde entschlossen Gegenmaßnahmen einleiten. Wenn die kommunistischen Chefs, aber nichts anderes zu erklären haben als harsche Unzufriedenheit mit dem Westen, dann hat sich ihr Treffen wohl kaum gelohnt."

Auch auf westlichen Treffen hatten sie nichts Konstruktives beizutragen:

"Die westlichen Delegierten der Internationalen Arbeitsorganisation sehen in dem sowjetischen Resolutionsentwurf lediglich den Versuch, die Arbeitslosigkeit in den westlichen Industrieländern anzuprangern. Das Recht auf Arbeit zu verankern und Arbeitslosigkeit damit praktisch als Verstoß gegen die Menschenrechte international zu ächten, gilt nicht als konstruktiver Beitrag." (SZ)

Konstruktiv hingegen wäre die Ächtung der Zwangsarbeit, die Planwirtschaft heißt, die Einführung von Walesas und freiem Eigentum im ganzen Ostblock usw. Nichts von alledem, statt dessen Wülilarbeit im Untergrund:

"Der bekannte US-Staatssekretär Eagleburger enthüllt hier, wie hartnäckig und raffiniert Moskau viele Friedensbewegungen unterwandert... Da der Großteil der Mittel des Weltfriedensrats aus sowjetischen Quellen kommt, haben die nicht-kommunistischen Friedensbewegungen indirekt sowjetische Unterstützung angenommen, indem sie ja die Mitwirkung des Weltfriedensrats bei ihren eigenen Aktionen akzeptiert hatten. Diese 'aktiven' Maßnahmen haben eine aushöhlende Wirkung auf die politischen Systeme offener Gesellschaften..." (BamS)

So weit sind wir also schon gekommen. Erst die Friedensbewegung, dann Rauschgift und dann kommen die Russen rüber:

"Kuba hat mit den fast 50000 Auswanderern rund 7000 Spione in die USA eingeschleust. Sie sollen das Land mit Drogen überschwemmen, enthüllt einer von ihnen." (Bild)

"Rund 100 Spione hat die Sowjetunion in den USA, sagt die US-Bundespolizei FBI." (Bild)

"Wieviele Sowjets spionieren bei uns?" (Bild)

Serge Jaroff, Iwan Rebroff, Ilja Richter, Ernst Mosch, Kortschnoj, Brzezinski.

Die SS 20 standen immer noch in Rußland, im Westen null Pershing.

7. Sydne Rome an Überprüfung von Menschenrechten und Giftkampfstoffen gehindert

Im Juli versuchten die polnischen Militärs durch Aufhebung des Kriegsrechts den Westen zu täuschen. Nichts da:

"Polens Realitäten stehen jetzt ungeschminkt vor uns. Das Regime hat sich Instrumente geschaffen, mit denen es jede Situation meistern kann." (SZ)

Z.B. Gesetze, nach denen "die Betriebe die wöchentliche Arbeitszeit auf 46 Stunden erhöhen dürfen, wobei die über die gesetzliche Arbeitszeit hinausgehenden Stunden als Überstunden bezahlt werden."

Oder: Professoren können einfach entlassen, Studenten relegiert, Lehrer entlassen und Verbandsvorstände suspendiert werden, "wenn sie gegen das geltende Recht verstoßen." Ein Vorgeschmack auf die kommende Praxis:

"Walesa fährt ohne Erlaubnis in Urlaub. Seine Sekretärin wies daraufhin, daß Walesa Urlaub für Juli beantragt hatte, die Werftleitung ihn aber auf August verwiesen habe. 'Er kann eine solche Behandlung nicht akzeptieren und ist einfach weggefahren'." (SZ)

Ein zweiter Vorgeschmack:

"Bart-Verbot

Die Sänger der Warschauer Oper dürfen keine Bärte mehr tragen. Grund: Sie sahen mit Bart so aus wie Walesa." (Bild)

Dann unterdrückten die Russen die Freiheit unseres Kanzlers, russisches Zeitungspapier mit einem Aufruf zur Wiedervereinigung, zur Befreiung von Afghanistan, Kambodscha und Polen und zur Beseitigung der sowjetischen Überrüstung zu füllen. Die Meinungsfreiheit scheuen sie wie der Teufel das Weihwasser, während bei uns die Kohl-Reden unzensiert abgedruckt werden.

Die Grenze forderte zwei weitere Opfer.

"Bester Ballonfahrer der Welt starb an 'DDR'-Grenze. Eine Nordostdrift drückte den Ballon in Richtung Todesstreifen, Da die Amerikaner keine Einfluggenehmigung in die 'DDR' hatten, mußten sie dicht vor der Grenze runter." (Bild )

Und die sowjetische U-Boot-Kampagne nahm unverschämte Ausmaße an: "Witzbolde narrten schwedische Marine" (SZ), indem sie an die nie erwischten U-Boote erinnerten.

"Das mit dem zwei Meter langen Plastikrohr sei eben mehr als ein dummer Streich gewesen, klagte ein Sprecher des Verteidigungsstabs. Er fragte gar, ob dahinter nicht 'politische Gruppen' zu vermuten seien. Vielleicht mit dem Versuch, die schwedische Marine vollends der Lächerlichkeit preiszugeben?" (FAZ)

Nachdem die Russen der US-Regierung harmlosen Blütenstaub als gelben Regen in die Hände gespielt hatten, mußte die US-Regierung teures Geld für neue Beweise einer chemischen Kriegsführung der roten Armee ausgeben:

"USA suchen noch Beweise. Zu den Bemühungen gehören die Entsendung von Sondergruppen in Gebiete, wo chemische Waffen eingesetzt worden sein sollen, sowie die Aussetzung von Belohnungen. Die US-Regierung bereitet ferner ein neues, besser belegtes Weißbuch über den 'Gelben Regen' vor." (SZ)

"Bild" forschte weiter dem Mangel im Ostblock hinterher: Waschpulver und Salatplatten gab's nicht.

"Russische Waschmaschine - ohne Pulver

Eine Waschmaschine, die ohne Pulver funktioniert, hat ein russischer Erfinder gebaut. Praktischer Grund für die Erfindung: In der Sowjetunion ist Waschpulver Mangelware."

"Viele der 16,7 Millionen in der 'DDR' haben es immer schwerer, täglich satt zu werden. Wer eine gemischte Salatplatte will, muß die Zutaten in drei verschiedenen Städten einkaufen. Blattsalat gibt es zum Beispiel eine Woche lang nur in Jena, Möhren in Leipzig und Gurken in Dresden. 'Und jedesmal muß man zwei Stunden anstehen'."

Pfeffer in Berlin, Salz in Gera, Essig in Rostock und Öl in Zwickau, Schnittlauch vom ZK verboten. Und:

"Auch das noch: Sowjets lassen Sydne Rome nicht rein!

Können Sie sich vorstellen, daß die Sowjets diese schöne Frau nicht haben wollen?"

Aber immer noch zuviel SS 20.

8. Schon wieder besoffen und hinterhältig dazu

Im August zitterte und weinte die westliche Welt um den russischen Diplomatensohn Andy Bereschkow, der nicht mit seinen Eltern zurück in die UdSSR, sondem lieber bei Onkel Ronald bleiben wollte und dann doch dem Unrechtsregime seiner Eltern nicht entkommen konnte.

Die DDR, pardon "DDR", verurteilte schon wieder einen NS-Täter, obwohl der Nationalsozialismus schon seine 38 Jahre vorbei ist. Zwingend daher folgende Vermutung:

"Juristen im Westen argwöhnen, daß die DDR ihre Kriegs- und Naziverbrecher längst erkannt hat, sie aber gleichsam in Reserve hält, um alljährlich einen Prozeß führen zu können, in dem weitere Verbrechen von Angehörigen der entsprechenden Einheit festgestellt werden, von denen dann gesagt wird, daß sie 'heute unbehelligt in der BRD leben'." (FAZ)

Ungerecht - wo doch so viele Nazis in der BRD den schweren Gang durch die Institutionen angetreten haben und in den höchsten Staatsämtern tätige Reue üben. Die DDR ist überhaupt eine einzige Dreckschleuder:

"'DDR' schmutzt am meisten Die 'DDR' bläst von allen europäischen Staaten am meisten Schwefeldioxid in die Luft, sagte Professor Schmölling vom Umweltbundesamt." (Bild)

Die DDR - politisiert noch die innerdeutscheste Sportveranstaltung:

"TUSEM Essen gegen 'Vorwärts Frankfurt/Oder' sollte ein ganz normales deutschdeutsches Handballspiel sein. Was denn sonst.

Die DDR-Funktionäre aber wollten das Spiel zu einer 'internationalen' Begegnung aufpumpen. So engstirnig und verbiestert sind Funktionäre (Ost). Die Funktionäre (West) parierten. So kleinmütig sind sie."

Mutig dagegen die Teilnehmer an der sportlichsten Flucht des Jahres:

"Tollkühn! Mit Seilbahn über die Berliner Mauer

An Eisenrollen mit Haltegriffen sausten die Flüchtlinge an ihrer Seilbahn 20 Meter über Todesstreifen und spanische Reiter in die Freiheit."

"Michael nachher über die Vorbereitungen: 'Wir mußten höllisch aufpassen. Drüben bist du schon verdächtig, wenn du zwei Nähnadeln kaufst statt einer."

Obwohl es auch die gar nicht zu kaufen gibt. Wo das Eisen alles hingeht?

"Arbeiter und Kolchosbäuerin. Sie wiegen fünfundsiebzig Tonnen und sind aus rostfreiem Stahl." (FAZ)

Überhaupt geben die Völker jenseits der Mauer im August wieder einmal ein beklagenswertes Bild ab:

"Rund 3 bis 4,3 Millionen Polen sind jeden Tag betrunken."

"40% der erwachsenen Bulgaren haben Übergewicht."

"Afghanen klagen 'Kabul ist ein Gefängnis', sagen Einwohner der von einer Bergkette umgebenen Stadt. 'Überall lauern die 10000 Mann der kommunistischgn Geheimpolizei.'"

"100000 Spitzel

160000 Hilfspolizisten gibt es in der 'DDR'. 100000 sollen die Bevölkerung bespitzeln" (Bild).

Knapp gerechnet! Bloß ein Spitzel auf 167 Mann. Und hunderte SS 20 auf Null Pershing II!

9. Abschießen und Ausziehen in Mode

Im September schossen die Russen dann den Jumbo ab, und es gab viel aufzuklären:

"Aber Moskau lügt und lügt. Die ganze Welt kennt die Mörder der 269 Jumbo-Passagiere. Aber der Täter schweigt, verschweigt und lügt weiter. Für die Sowjetunion ist die Lüge ein Staatsgebot." (Bild)

Für die Bildzeitung Journalistenpflicht:

"Lockten die Sowjets den Jet? 'Es ist möglich, daß die Sowjetunion ein Funksystem entwickelt hat, um Flugzeuge von ihrer Richtung abzubringen', meinte der Präsident der südkoreanischen KAL."

Erst hineinlocken und dann abschießen, das scheint die Kreml-Strategie bezüglich militärischer Sicherheitszonen zu sein:

"Bis zu zwölf Maschinen haben die koreanische Maschine über zweieinhalb Stunden lang verfolgt. Sie wurde dann nach Überqueren der Südspitze von Sachalin ohne Vorwarnung abgeschossen, um einen Absturz ins Meer sicherzustellen."

"Der Sowjet-Colt raucht

Man wird weiß um die Nase, wenn man liest, mit welcher Leichtfertigkeit die Sowjets 269 Menschen in den Tod schickten und wie dreist sie einen Lügenteppich über den Tatort legten.

Wohlgemerkt: Das Massaker geschah in Friedenszeiten. Was ist erst möglich in echten Spannungszeiten?

Es gibt Leute, die Ronald Reagan einen Cowboy nennen. In Wirklichkeit raucht nur ein Colt: der sowjetische."

Wann wird endlich zurückgeschossen?! Statt dessen trieben die Russen ihre Unterwanderungsbemühungen auf die Spitze:

"Andropow schreibt an SPD-Abgeordnete. Bonn: Ein Stück psychologischer Kriegsführung" (FAZ)

"Auf der Rückreise von der Ringer-WM in Kiew: Ausziehen! Unser Weltmeister von den Russen schikaniert. Martin Knosp (23) und sein Bruder Erwin (21) mußten sich ausziehen - Schuhe, Strümpfe. Alles wurde abgetastet. Martin mußte sogar seine Fußbandage abwickeln." (Bild)

Walesa mußte sich ausziehen. Bloß um seine Pressekonferenzen beim Angeln ungestört abhalten zu können.

Systemzwang zum Ausziehen in Moskau:

"Zum Beispiel die schwarzhaarige Russin in einem Lokal in der Gorkistraße. Sie trug ein weißes, knielanges Sommerkleid mit einem wirklich raffinierten Rückenausschnitt: eigentlich fehlte rückwärts das ganze Kleid bis zur Gürtellinie. Aber die Seiten des Kleides wurden zwischen den Schulterblättern von einem weißen Seidenband gehalten, das kreuzweise über dem hübschen braungebrannten Rücken geschnürt war."

"Aus Mangel machen Moskaus Mädchen Mode" (BamS)

Frauen, junge hübsche, schikaniert das System nämlich besonders gerne.

"Eine hübsche junge Frau will Schmidt in der Schloßkapelle von Wittenberg einen Brief übergeben. Ein 'DDR'-Geheimdienstler gibt ihr einen solchen Stoß, daß sie auf einen Sarkophag fliegt. 'Das kann's doch nicht geben', stammelt sie den Tränen nahe. Schmidt hat nichts bemerkt. Aber sein Leibwächter, Otto Hauer, schnappt sich den brutalen 'DDR'-Mann: 'Junge, so geht das nicht.'" (Bild)

Höchste Zeit, daß einer so mal mit dem ganzen System redet. Die SS 20 standen immer noch in Rußland.

10. Gerechte Strafen für russischen Expansionismus

Im Oktober ereilte die Russen aber dann ihr gerechtes Schicksal und sprach den Friedensnobelpreis Lech Walesa zu. Rechtzeitig, um dem "heißen Herbst" folgende Lektion zu erteilen:

"Friede allein ist es eben nicht, für den Walesa aufstand und für den es einzustehen gilt überall; das wäre wohlfeil zu haben. Das ist die Botschaft, die aus Oslo nicht nur über den Zaun in das Land Walesas geht, sonderii auch zu uns. Wie viele haben das wohl hier bedacht, just an diesem Tag um fünf vor zwölf?" (FAZ)

Einer hatte es bedacht und handelte:

"Reagan schlägt zu: 30 Russen auf Grenada gefangen."

Was wollten sie auch da? Zu so vielen?

"Grenada - eine winzige Insel mit 110000 Einwohnerir... Es ist schon merkwürdig, mit welchem Aufwand die Kommunisten hier vertreten sind: Kuba, Sowjetunion, Bulgarien, die 'DDR', Libyen, Nordkorea haben in dem Zwergstaat Botschaften. Zum Vergleich: Unsere Interessen vertritt der Botschafter in Trinidad, der zugleich für zehn andere Karibik-Inseln zuständig ist.

Rote Botschafter als Vorboten." (Bild)

In diesem Fall "rauchte kein Colt". Es wurde auch niemandem "weiß um die Nase", weil die paar tausend Marines die Toten gar nicht "leichtfertig in den Tod schickten". Man muß nur zwischen Gut und Böse unterscheiden können, wie jener Kirchenmann:

"Die Ostberliner Regierung sei ein eindeutig atheistisches Regime. Wer die 'DDR' besuche, müsse mit Unannehmlichkeiten rechnen, sagte der Erzbischof von Canterbury, Runcie." (Bild)

Heiden, die sie sind, kopieren sie westdeutsche Polizeimethoden ohne den wahren Glauben:

"In Gera wollten 1500 Fans die 800 Konzertkarten haben. Die Volkspolizei ließ 'vorsorglich' Wasserwerfer auffahren."

Obwohl es die drüben natürlich gar nicht zu kaufen gibt. Es klappt ja gar nichts, nicht einmal der Winter kommt zum geplanten Zeitpunkt.

"40 Russenschiffe eingefroren!" (Bild)

Schlamperei? Aber diesesmal Schlamperei als Mittel göttlicher Vorsehung:

"Das erste von ihnen ist schon zerdrückt worden. Die Schiffe werden fehlen. Sie sind mit noch so vielen und noch so reichlich raketenbestückten Unterseebooten nicht zu ersetzen. Ein Staat, der Seemacht sein will, braucht Schiffe aller Art." (FAZ)

Nach derselben Devise, man muß alles strategisch betrachten, gelang der Bildzeitung die Entschlüsselung von Unregelmäßigkeiten der Erdoberfläche im DDR-Grenzgebiet:

"Spionagetunnel: 'DDR'-Stoßtrupps kommen durch

Die 'DDR' hat Spionagetunnel unter dem Todesstreifen gegraben. Schwer bewaffnete Soldaten kommen durch diesen Tunnel zu Stoßtruppunternehmen in den Westen..."

Eine letzte Nachricht, die zu denken gab:

"Walesa bei Arbeitsantritt wieder nach Hause geschickt. Walesa wurde von dem Arzt nach einer Untersuchung kategorisch verboten, zur Arbeit zurückzukehren. Walesa war wegen eines Zwölffingerdarmgeschwürs bis einschließlich letzte Woche krank geschrieben. In Polen ist eine ärztliche Untersuchung vor Wiederantritt der Arbeit zwingend vorgeschrieben, wenn der Arbeitnehmer mehr als 30 Tage krank geschrieben war."

Wollten sie Walesa nun zum Tarifrentner und Schmarotzer stempeln oder wollten sie ihn zwangs-gesundpflegen, nur um sein Versprechen Lügen zu strafen: "Schmerzen - aber ich kämpfe weiter" (Bild)? Im übrigen störten die SS 20 immer noch das europäische Gleichgewicht.

11. Katastrophentaktik provoziert Attentate

Im November erschütterten die Russen die westliche Welt durch zwei Erdbeben, das erste in der Türkei:

"Das verheerende Erdbeben - über 2000 Tote - haben die Russen durch eine unterirdische Atomexplosion im Raum Semipalatinsk ausgelöst, bebauptet Prof. Heinz Kaminski aus Bochum."

Und das zweite in Belgien:

"Scheiben klirrten, Häuser wackelten, Tote in Belgien - sowjetische Atomversuche schuld - Menschen aus dem Bett" (Bild).

Das dritte ist in Vorbereitung, Ziel: San Francisco. Unterirdische Atomversuche in Nevada.

Dann lieffen die Russen ein Ufo-Baby bei sich landen:

"Ufo-Baby bei den Sowjets. Weinte nicht, lachte nicht, keine Haare, violette Augen" (Bild)

Typisch russischer Charakter, der glücklicherweise verendete, ehe er von seinen Gastgebern zum Einsatz gebracht werden konnte. Die DDR schickte Billigarbeiter zu uns, im "Morgengrauen mit dem Bus über die Grenze", um hier einfach unsere knappe Arbeit zu stehlen.

"Und unsere Arbeitslosen stehen Schlange. Diese Kollegen sagen nicht einmal Guten Morgen." (Bild)

Das sagen wiederum die Sowjet-Kommandos akzentfrei:

"Sowjet-Kommandos lernen perfekt Deutsch. Die Sowjets wollen mit Spezialkommandos Abschußrampen der Pershing 2 und der Marschflugkörper sprengen. Sie lernen perfekt die Sprache des Landes, in das sie eingeschleust werden." (Bild) -

durch die DDR-Tunnel, während die DDR schon wieder woanders herumbuddelt:

"Die 'DDR' hat unterirdische bis zu 400 m tiefe Nazi-Bunker zu Silos für Atomraketen ausgebaut, berichtete Bayerns Ministerpräsident Strauß." (Bild)

Wieder ein Beweis mehr, wo "Hitlers wahre Erben" wohnen.

Auf den Meeren entdeckte die "Süddeutsche" eine weitere heimtückische Russenlist:

"Weniger auffällig, aber womöglich gravierender ist ein Wandel in der zivilen Schiffahrt, den Moskau mit dem strategischen Ziel betreibt, die Transportkapazitäten des Westens in Friedenszeiten mit friedlichen Mitteln zu schwächen: Die sowjetische Handelsflotte hat einen Preiskampf aufgenommen."

Und die UNO schwächt sie umgekehrt durch maßlose Preistreibereien:

"Wie die Sowjetunion das Budget der Unesco hochtreiben will. Die Sowjetunion will die fünf Jahre alte Deklaration 'Über die Prinzipien bezüglich des Beitrages der Massenmedien zur Stärkung des Friedens und der internationalen Verständigung' in möglichst vielen Sprachen neu drucken und verteilen lassen. Der Generaldirektor schätzt die Kosten auf 10.000 Dollar." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Die reine Inflationspolitik, wo die Dollars doch für andere Friedensbotschaften gebraucht werden, z.B. für raketenförmige. Mit der Stationierung kehrte im November dann aber endlich Ruhe ein nach dem unglaublichen sowjetischen Druck vorher:

"Njet - aber es geht weiter. -

Die Sowjets haben die Genfer Gespräche beendet. Kommt jetzt die große Krise?

Nein, die kommt nicht!

Die Sowjets sind Realisten.

Sie haben vergeblich Druck ausgeübt und uns einen Vorgeschmack geliefert, wie es erst sein würde, wenn sie hier die Macht hätten." (Bild)

Wie würde es denn sein? Immer nur Njet? Man erfuhr es: Nicht auszuhalten, kranke Staatschefs, ohne daß man was Genaues gesagt bekommt:

"Blutwäsche: Was ist los mit Andropow?"

"Andropow: Neue Niere?

Deshalb wurde er seit drei Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Vorher war er an ein Dialysegerät aus Deutschland angeschlossen worden."

Aber ob das die ganze Wahrheit war.

"Ganz wildes Gerücht in Moskau: Andropow sei bei einem Attentat verletzt worden. Die Frau des abgesetzten Polizeiministers Schtschokolow habe auf ihn geschossen..."

mit einer Pistole aus Deutschland.

"Jurij Breschnew (50), der Sohn des verstorbenen Kreml-Chefs hatte eine stürmische Auseinandersetzung. Plötzlich zückte er eine Pistole und feuerte auf Andropow. Die Familien Andropow und Breschnew hassen einander..."

Und die Russen logen und logen und behielten noch immer ihre SS 20 und logen weiter...

12. Toter Mann spielt krank - Kerzenmangel im Osten

...bis hinein in den Dezember.

"Seit August ist Andropow nicht mehr gesehen worden. Im Oktober hieß es, er habe 'eine Erkältung'.

Gestern erklärte sein Sprecher, er sei immer noch erkältet.

Für wie dumm hält Moskau eigentlich die Welt?

Oder will Andropow ins Buch der Rekorde - mit der längsten Grippe der Welt?"

"Andropow: Springt die neue Niere an?

Mitte Oktober wurde der Kreml-Chef ins Krankenhaus bei Moskau geflogen. Hier liegt er immer noch." In einem Bett aus Deutschland. "Aber jeden Morgen zwischen acht und neun rollte sein Wagen (mit zugezogener Gardine)", Ado mit der Goldkante, "in den Kreml", gebaut von der deutschen Neuen Heimat, "um den Sowjetbürgern vorzutäuschen, er fahre zum Dienst."

"Andropow gelähmt?

Spezialtreppe und Fahrstuhl in Deutschland bestellt. Wie Bild in Bonn erfuhr, bestellte der Kreml vor wenigen Wochen bei der deutschen Firma 'Thyssen-Aufzüge' Spezialfahrtreppen für Andropow."

"Brzezinski: Andropow tot?

Brzezinski (55): Es klang, als wäre Andropow schon tot."

Warum der tote Mann an der Spitze seines maroden Systems uns so furchtbar viel angeht? Auch das bedroht unseren Weltfrieden!

"Es gibt im Kreml wieder ein Führungsproblem. Das fügt der internationalen Spannung, vor allem den zugespitzten amerikanisch-sowjetischen Beziehungen, ein weiteres Element der Unberechenbarkeit hinzu." (Süddeutsche Zeitung)

Eine solide Weltordnung ist mit den Russen, ob tot, krank oder lebendig, einfach nicht zu haben.

Die originellste Flucht des Jahres: Burt Weiß, "viereinhalb Stunden im eiskalten Wasser", den Schnorchel mit Federn als Ente getarnt. Burt, der es drüben "nicht mehr aushalten konnte, daß dir jede politische Meinung vorgekaut wurde", ist jetzt glücklich. Er durfte diese seine originelle Meinung ohne jedes Hindernis in BamS publizieren.

Der malerischste Tod des Jahres:

"Südkoreas Marine versenkte vor der Hafenstadt Pusan ein nordkoreanisches Spionageboot. Zwei gefaßte Agenten wollten noch Selbstmord begehen, indem sie sich die Zungen zerbissen."

Auch im Dezember bestätigte sich zuguterletzt wieder, daß drüben jede Lebensfreude systematisch verleidet wird:

"Wo gibt es Kerzen und Lametta? Im Kaufhaus Centrum standen über 100 Menschen um elektrische Weihnachtskerzen Schlange. Nach 20 Minuten waren alle weg. Eine Verkäuferin: 'Und die billigen Stearin-Kerzen sind auch bald alle. Meine Wachskerzen gibt es sowieso nicht mehr. Auch keinen bunten Weihnachtsschmuck oder Lametta.'" (Bild)

Der Osterhasenversorgungsmangel ist bereits vorprogrammiert.

*

Es hieße der ausgewogenen, differenzierten und pluralistischen Berichterstattung über unsere Nachbarn im Osten Unrecht tun, bliebe ihr Beitrag zum Frieden unerwähnt. Das tut für uns ein deutscher Generalmajor in BamS:

"In der Haßerziehung liegt denn auch der Kern zur Vorbereitung aufjede offensive Aktion. Mit Haß im Herzen lassen sich Soldaten für jeden Angriff motivieren.

'Haß, Rache, Blut, Vergeltung, Ausplünderung, Niedertracht, Vernichtung, das sollen die Grundlagen der kommenden Welt sein. Die Kommunisten sind darum die gehässigsten und unversöhnlichsten Feinde Deutschlands', sagte schon Kurt Schumacher. In der Bundeswehr ist das Verhältnis uon Vorgesetzten und Soldaten von Sachlichkeit und Funktionalität bestimmt. Zugegeben, das habe ich in der Vergangenheit auch schon bedauert, weil damit der Typ des begeisterungsfähigen und mitreißenden Führers seltener geworden ist. Aber Treue, Tapferkeit, Pflichterfüllung und militärische Tüchtigkeit erlangen erst dann sittlichen Wert und politischen Rang, wenn sie um übergeordneter Ziele willen erbracht werden. Für den Soldaten in der Bundeswehr sind das Frieden, Recht und Freiheit. Hier ist kein Platz für ein primitives Feindbild."