Info

Dieser Artikel ist in der MSZ 6-1980 erschienen.

Von der Freiheit eines Christenmenschen
DIE MACHT DES GLAUBENS

Wer's glaubt wird selig! heißt die Parole des freien Christenmenschen mit der er sich auf Erden seinen Seelen frieden erhält. Ist deshalb die Auffassung richtig, jeder solle nach seiner Fasson selig werden?

Daß die Kirche ein politischer Faktor ist, steht außer Zweifel. Geht das auch in Ordnung?

Daß viele Gläubige mit ihrer Kirche sehr unzufrieden sind, hat man während des Papst-Besuches immer wiedergehört. Sind Christen nicht linientreu? Muß die Kirche oder der Glaube modernisiert werden? Oder beide?

Was glauben eigentlich Christen heute?

Alles keine schwierigen Fragen - zumindest nicht nach der Lektüre der MSZ, die sich ganz ohne oberflächliche Ironie, aber ebenso ohne Sympathie mit der modernen Staatsreligion efaßt.

KLARSTELLUNGEN ZU POLEN (2. TEIL)

Die polnische Regierung hat die "Solidarität" anerkannt - warum führt sie den Kampf gegen die Unabhängipkeit ihrer neuen Gewerkschaft mit immer neuen Machtproben weiter?

Die "Solidarität" kämpft zielstrebig um ihre Anerkennung - warum führt sie diesen Kampf im Namen idiotischer Konzepte zur Sanierung Polens?

Die Partner Polens im Warschauer Pakt sorgen sich öffentlich um den Sozialismus in Polen - warum und inwiefern fühlen sie sich eigentlich so betroffen?

Der Westen mischt sich mit scharfen Drohungen an die Adresse des Kremls ins Geschehen - wieso und seit wann ist die NATO eigentlich auch für die Länder hinter dem "Eisernen Vorhang" zuständig?

MAX WEBER: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

M. Webers Hauptwerk hat den Vorzug, daß in ihm noch die Übergänge vorgeführt werden, durch die aus bürgerlichem Staat, Recht, Kapital und Lohnarbeit die Welt des sozialen Handelns, der gesellschaftlichen Struktur, der Normenerwartungen und des Rollenverhaltens wird. Heutige Soziologen halten die Begründung der Forderung, man müsse alles 'als gesellschaftlich' interpretieren, längst für überflüssig und deshalb M. Weber für einen ziemlich toten Hund. Das ist ungerecht, weil die modernen soziologischen Sätze, bei denen sich ohne Sinnentstellung Subjekt, Prädikat und Objekt austauschen lassen, ihren Ausgangspunkt bei Weber haben. Sein Buch ist daher immer noch aktuell und immer noch nicht kritisiert.