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KLARSTELLUNGEN
"Das Kapital fragt nicht nach der Lebensdauer der Arbeitskraft. Was es interessiert, ist einzig und allein das Maximum von Arbeitskraft, das in einem Arbeitstag flüssig gencht werden kann." (Das Kapital, Bd. 1, 280 f.)
1. "In Betrieben mit weitgehend automatischer Fertigung wird in der überschaubaren Zukunft auch in drei Schichten gearbeitet werden müssen.",
erklärte der Sprecher des Verbands Deutscher Ingenieure, und ließ damit keinen Zweifel offen, daß die vielen neuen, produktiven Maschinen eine Wirkung auf jeden Fall nicht haben dürfen: die Arbeit zu erleichtem.
2. Steigerung der Produktivität heißt also: mehr Schufterei für das menschliche Arbeitsmaterial. Wann ihm diese verordnet wird, hat mit seinen Wünschen und Vorstellungen nicht das Geringste zu tun, sondern ergibt sich aus der Konkurrenz der Kapitalisten:
"Die deutsche Wirtschaft wird den internationalen Wettbewerb nur bestehen...., wenn sie Ihre Produktivität erheblich erhöht."
3. Wenn für die Zwecke - der internationalen Konkurrenzfähigkeit die Fertigung automatisiert wird, und die Schichtarbeit zunehmen muß - "hochproduktive und kapitaliintensive Anlagen erfordern kurze Stillstandzeiten" -, dann ergibt sich aus der Beschaffenheit des menschlichen Körpers und des Hirns eine Schranke, die wegzuräumen ist. Dafür hat der Staat zu sorgen:
"Es ist durchaus möglich, das öffentliche Leben - Behördenzeiten, Ladenschlußzeiten, Freizeitgestaltung - einem allgemeinen Zweischicht-Rhythmus anzupassen."
Was also ist ein Arbeitsmensch? Ein verwalteter, ein einkaufender und ein sich erholender. Diese paar Funktionen, die nötig sind, um ihn als arbeitenden jeden Morgen neu in die Fabrik schicken zu können, lassen sich ihm ohne weiteres auch als "Zweischicht-Rhythmus" anerziehen. Er hät ja den unschatzbaren Vorteil, "flexibler" als "hochproduktive und kapitalintensive Anlagen" zu sein.
4. Das stimmt so lange, wie die arbeitende Menschheit ihren Willen dafür hergibt.