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Sozialistische Konferenzen und Palaver
DIE LINKE BEWEGT SICH - UM SICH SELBST
Mittlerwelle vergeht so gut wie kein - Wochenende, ohne daß sich westdeutsche Linke, Alternative, Bunte und Grüne treffen, um sich im großen Gespräch Auswege aus der Krise zu bahnen. Im April traf man sich in Hamburg zum "Großen Palaver", in Westberlin zum Kolloquium "Ist ein linker Heimatbegriff möglich?" und im Mai - vorläufiger Höhepunkt - zur ersten "Sozialistischen Konferenz", zu der Bahro gerufen hatte und alle kamen. Bemerkenswertester Unterschied zwischen den Veranstaltungen: Hamburg, Westberlin, Kassel. Gemeinsamer Nenner = Erfolg: sie haben stattgefunden. Perspektive: man will sich wieder treffen.
Prolog
Das Thema der Linken heute sind sie selbst und ihre "Krise". Sie, die einmal mit ihrer Politik die Welt verändern wollten, dafür nicht nur auf die Krisen des Kapitalismus setzten, sondern - davon jede Menge ausgedacht haben, um ihr fortschreitendes Kräfteverhältis zu beglückwünschen, ziehen heute aus dem selben falschen Befund über den kapitalistischen Gang der Ausbeutung andere Schlüsse:
"Gerade in der sich vertiefenden kapitalistischen Krise hat die Linke die Grenzen ihrer traditionellen analytischen Kategorien, ihrer programmatischen Vorstellungen und ihrer Formen der Organisation und Agitation erfahren müssen; eine nüchterne Bilanz und Selbstkritik ist für alle Strömungen unabweislich geworden." (Materialien zur ersten sozialistischen Konferenz)
Von daher versteht sich, daß dieselben "Schwierigkeiten der bürgerlichen Klassenherrschaft", die ihnen soeben ihre eigene hoffnungslose Krise vor Augen führen mußten, andererseits die Chance der Linken vorstellt, aus dem Schlamassel wieder rauszukommen - oh Wunder der Dialektik:
"Da sich gleichzeitig aber auch die Schwierigkeiten der bürgerlichen Klassenherrschaft vervielfältiet und vertieft haben, hat die Linke noch die Chance, durch eine tiefgehende (nur zu!) Erneuerung ihrer Theorie und Praxis, die Kräfteverhältnisse auch in der Bundesrepublik zu ihren Gunsten zu verschieben." (Materialien)
Dem Begriffe nach bestehen die gelaufenen wie alle weiteren Konferenzen der Palaver-Marxisten und sozialistischen Blumentopfbunten aus vier Abtrünnigen, die erfahrungsgemäß jedoch meistens durcheinander gehen: 1. Deutlich zu vernehmendes Jammern über Scheitern und Krise im eigenen Laden. Das zieht aus den genannten Gründen und macht einen unverdächtig gegenüber linken Spürnasen in Sachen Dogmatismus und Kaderschmieden. Sodann 2. den Richtigen in die Krise abstellen: freies Assoziieren darüber, ob 'Klasse' heute nicht besser 'Menschheit' heißen muß, die Ökologie nicht die fortschrittliche Aufhebung von Marxismus ist. 3. Hat man sich alle Häßlichkeiten über die Klassiker und Ökologen gesagt, ohne zu übertreiben, d.h. den dritten Weg der marxistischen Ökologie, des ökologischen Marxismus, besser noch einer den jungen Marx aufhebenden humanen Ökologie offenzuhalten, weiß man endlich, 4. daß Politik doch möglich ist. Wie? Indem man 1. bis 3. regelmäßig veranstaltet, auf Konferenzen und jeder für sich daheim.
Auftakt in Hamburg: Gattung vor Klasse
Das vom "Sozialistischen Büro" ausgerichtete "Große Palaver" in der Markthalle der Hansestadt ging
"über große und kleine Übel, grüne Hoffnungen, Wahlfixierungen und die Aufgaben linker Politik heute" -
die ganze Programmatik des SB also, die zur Schicksalsfrage überhöht wurde und als Antwort dem Palaver das Motto gab:
"Es geht um das Überleben der Menschheit!"
Die als Alternative vorstellig gemachte Verrücktheit Gattung oder Klasse auf die nur eine Linke kommen kann, die ihre Besichtigung der Welt nach "süstemkritischem Potential", das sich der eigenen Aktionen annimmt, bis zu ihrer letzten Konsequenz: der Beschwörung der Menschheit forttreibt, erfuhr dann in der solidarisch geführten Debatte je nach Standort (ganz grün oder mehr bunt) unterschiedliche Betonungen.
BAHRO: "Ich heiße Rudolf BAHRO" - bedeutungsvolle Pause - "Menschheits- vor Klassenfrage: Was bedeutet das für uns Marxisten" (Das mußt Du doch wissen, es ist doch Deine Erfindung)? "Wir stehen vor dem Problem, nachdem das Proletariat hier nicht durchgebrochen" (Du brichst doch dauernd durch, Rudolf!), "der Klassenkampf daber ein totes Rennen ist" (Kein Wunder, wenn man auf ihn setzt!), "die Reihenfolge wieder umdrehen zu müssen: also Ökologie vor Klassenfrage."
Diesen beeindruckenden Nachweis, daß die Gattungsfrage, mithin die Ökologie zumindest seit JESUS das bewegende Problem der Menschheit ist, derea Lösung man vom Proletariat des 19. Jh. (Höchste Zeit, die kategoriale Verwirrung im 20. Jh. zu überwinden!) erhofft hat, wußte BAHRO freilich noch unter Anrufung von MARX zu versinnbildlichen, der von der Menschheits- zur Klassenfrage vorgedrungen sein soll, und es so - wie vorausschauend von ihm - der heutigen Linken überlassen hat, mit ihrer Umdrehung den Kreislauf wieder zu schließen (Welch sinnige Demonstration des ökologischen Gedankens!). Solch hehrer Besorgnis um die Menschheit erscheint natürlich eine Kritik der Arbeiter als Anmaßung, die aufgrund ihrer beständigen Armut (die soll es für die linke Menschheit höchstens noch in den "Randzonen" der 3. Welt und ggf. vor der Mensa geben!) den Reichtum der Nation im MODELL DEUTSCHLAND bewerkstelligen, und erteilt ihr den Bescheid: "Du weißt wohl, was die Interessen der Arbeiter sind!" Immerhin weiß es der heilige RUDOLF, der es schon immer gesagt hat - schließlich sind wir doch alle Menschen, oder!
Der Verabschiedung der Linken vom letzten Anschein, noch irgendetwas an der Welt des Kapitals verändern zu wollen, trat ein anderer lebenserfahrener Philosoph, Wolfgang HARICH bei, der die "grünen Hoffnungen" auf ihren praktischen Nenner brachte, indem er der im "Überlebenskampf" befindlichen Menschheit nicht oft genug ans Herz zu legen und für eine "umfassende Verzichtspolitik" zu plädieren vermochte, um den Weg in die "homöostatische (igitt!) Gesellschaft" zu beschreiten. Dieser Vision, die schließlich ungeahnte Perspektiven eröffnet, vermochte sich auch ein KB mit seiner Mutmaßung nicht zu verschließen, ob sich da nicht einige vielleicht ungerechterweise in die Gattung eingeschlichen haben: "Ich kann bei KRUPP z.B. kein gemeinsames Gattungsinteresse entdecken" - dem kann doch sicher abgeholfen werden, so oder so!
Neben solchen Reminiszenzen an die ehedem gehegten Hoffnungen über Arbeiterklasse und Klassenkampf wurde auch noch die Erweiterung der Frage Gattung oder Klasse um die ganz konkrete Machtfrage mit einem Hauch von Kontroverse bedacht. Freimut DUVE könfrontierte die Palaverteilnehmer mit seiner Entdeckung, an der er niemanden vorbeikommen lassen wollte:
"Ich habe die SPD historisch und massenhaft vorgefunden. Jawohl, ich sage es noch einmal: historisch und massenhaft. Und Helmut Schmidt hat nunmal die Macht."
Die Versammelten verübelten dem Duve diese positive Alternative, fanden jedoch rasch wieder zur Einheit mit Freimut, als dieser ihr das negative Ideal einer "leibhaftigen Gegenutopie des Menschentyps, den wir alle verkörpern wollen" in Gestalt des FJS zur einvemehmlichen Ablehnung anbot und die Menschheit selbst, in Gestalt Rudolf BAHROs, den Friedenswilly in Schutz nahm, der in seinem Bemühen um das rechte Verhältnis beim Einsatz militärischer und nichtmilitärischer Mittel, sprich: Entspannung, die "Friedensutopie der SPD" verkörpere, also irgendwie das eigene Anliegen.
Intermezzo in Westberlin: Wiederentdeckung des Heimatbegriffs
Im traditionsreichen Audimax der FU feierte die Frontstadtlinke Ende April "die Wiederentdeckung des Heimatbegriffs"
und diskutierte die Frage, was das denn nun "für uns als Linke" bedeutet. Die Tagung war als "Dialog" zwischen zwei sich geographisch bestimmenden Abteilungen der Alternativbewegung angelegt: Stadt- und Landfreaks, die endlich gemeinsam feststellen durften, daß der Raum keine ideologischen Differenzen nach sich zu zieben braucht.
Die Überraschung über das Resultat des Kongresses: "Nanu, irgendwie sind wir ja gar nicht so verschieden" ist allerdings, das müssen wir schon bemerken, etwas erschwindelt; denn dies war auch schon der Ausgangspunkt des Kongresses, der sich einführte als historische Vermittlung zwischen zwei seit uralten Zeiten geschiedenen Sphären. Es dürfte niemandem unbekannt sein, daß in dem vorliegenden Falle das "Land" zu einem beachtlichen Anteil eine Ausgeburt der "Stadt" darstellt, da es vor gut sieben Jahren mit dem Seufzer "Unter dem Pflaster sieht's auch nicht besser aus" der Stadt den Rücken kehrte und sich auf verlassenen fränkischen Bauernhöfen eine neue Perspektive suchte. Seitdem war zwischen diesen Bauernhöfen und linken Mutter-WGs in West-Berlin ein reger Grenzverkehr institutionalisiert, verbunden mit Jammern über den jeweiligen Herkunftsort. Insofern ist also das diesmalige Treffen überhaupt nichts neues. Neu ist dagegen der Einfall, beide Frustäußerungen, "raus aus der Stadt!" und das axialsymmetrische: "Weg vom Land!" einmal miteinander zu konfrontieren, um einer jeden Seite die Relativität ihrer Hoffnungen schlagend zu demonstrieren und aus dem ernüchternden Resultat ausreichend Stoff zur Erbauung für ein ganzes Wochenende zu finden.
"Dieser Kongreß soll nicht einfach das 'Abhauen' oder ,Aussteigen' thematisieren. Wir, die wir dazu aufrufen, wollen möglicherweise gerade da bleiben, wo wir sind: auf dem Lande oder in der Stadt. Was suchen wir, wenn wir Stadt und Land miteinander vertauschen wollen? Ist vielleicht der jeweils andere Bereich der Spiegel dessen, was wir da, wo wir sind, verwirklichen müßten? Indem wir lernen 'zu Hause' zu sein."
Die Konsequenzen aus der müden Feststellung: es ist ja doch überall dasselbe, überall AKWs, Chemie, Beziehungskisten, ist nämlich, daß man sich mit dem Hin- und Herrutschen zwischen beiden "Polen" Illusionen gemacht hat: was einem Linken fehlt, ist nicht Stadt oder Land, sondern - soweit hat man sich linkerseits nun endlich vorgearbeitet:
"Heimat - die Sehnsucht nach Identität".
Somit hat man also eine neue Art von Gegensatz zur bürgerlichen Welt entdeckt: ein deutscher Linker kann sich heute nirgendwo zu Hause fühlen und schreibt diesen bedauerlichen Mißstand sich selbst zu: er hat es nicht gelernt! Die zu ziehenden Konsequenzen sind von einer dem schwierigen Problem gebühren den Kompliziertheit: Wo nämlich ein normal-sterblicher Bürger für die notwendige gefühlsmäßige Ausgestaltung des Gedankenungetüms in seinem Kopf: Deutschland ist schön, weil ich ein Deutscher bin, nur ein bißchen billige Bergromantik nach Art von "Der Watzmann ruft" zu beschwören braucht, da fühlt sich ein linker Mensch aufgerufen, seinen Gegensatz zum Bürgertum herauszustreichen und sich nachdrücklich von röhrenden Hirschen zu distanzieren: schließlich geht es ihm um einen neuen Heimatbegriff, um den Versuch, der "verklärenden Heimatgeschichte einen Materialistischen Provinzbegriff entgegenzusetzen".
Im Zuge solcher Aneignung wird aus seinem Stadtteil, der den unschätzbaren Vorzug für seine Bewohner hat, eine "historisch gewachsene Struktur" zu sein, eine kleine heile Welt namens "Freistaat Kreuzberg", oder, in fortschrittlichem Aufgreifen von faschistischen Wirtshaussprüchen, aus dem Wald von Gorleben die "Republik freies Wendland".
Trotz der im Namen ziemlich genau angegebenen geographischen Lage dieser alternativen Ländereien sollte niemand auf die Idee verfallen, sie zu suchen - sie sind in ihnen allen, die es aus der Stadt auf's Land treibt und vom Land in die Stadt und die überall ihre Heimat haben und doch nirgendwo, weil "alternativ" auch immer "anderswo" heißt, gerade da, "wo wir sind". - Manchmal ist es halt sehr richtig, Dinge wörtlich zu nehmen: Wenn Sinn (suche) und alternativer Wahn zusammenkommen, ergibt das Wahnsinn.
Höhepunkt in Kassel: Der Sozialismus als Konferenz
Auf der "Sozialistischen Konferenz" in der Kasseler Mensa wurden die gleichen Fragen gehandelt, wie auf den Vorläufer-Kongressen nur unter Beteiligung aller irgendwie Beteiligten, was die Verlesung der Teilnehnaerliste bereits zum ersten Erfolgserlebnis für die Teilnehmer werden ließ:
"Daß diese Konforenz so zustande gekommon war, d.h. daß die unterschiedlichsten Fraktionon zumindest mit dem Vorsatz, einander zuzuhören, zusammenkamen, war erstaunlich genug, um als Erfolg der Konferenz gewertet zu werden." (TAZ, 7.5.80)
Wer schonmal angereist ist, den sollte man auch nicht verprellen, und wer anreist, sollte sich bemühen, daß er nicht verprellt wird. So geht Erfolg, damals wie heute. Geändert hat sich für den alten Schlager Klarheit durch Einheit der Jargon. Diesbezügliche Konferenzanweisungen sind für eine erfolgreiche Teilnahme an der Veranstaltung unbedingt zu beachten:
"Dafür gegnügt es nicht, sich an einen Tisch zu setzen und diplomatisch miteinander umzugehen. Im Gegenteil könnte eine äußerlich aufgcsetzte Einheit bewirken, daß die Linke hinter einer vereinheitlichenden Fassade in stumme Untätigkeit versinkt." (Materialien)
Damit die Konferenz nicht stumm bleiben mußte, hat ein aus Berlin angereister Warenästhet eine "neue Sprache" mitgebracht, in der man sich gar nicht äußerlich-diplomatisch alle Unartigkeiten ganz diplomatisch mitteilen kann, also ohne anzuecken:
"Unsere Sprache ist eine Sprache der Endzeit, eine Untergangssprache, sie ist ein Notschrei" (HAUG)
sagte der Mann und schlug vor,
"die ökologische Problematik mit der Arbeiterbewegung - wie zwei Magnetfelder - zusammenzuschweißen."
Wie? Indem man sich seiner Sprachregelung befleißigt, die "international" mit "Einheit der ökologischen Welt" übersetzt und umgekehrt, mit "planmäßig" nicht den Ostzonensozialismus, sondern den "Haushalt der Natur" gemeint haben will. Eine linke, zeitgemäße Semantik ist gefunden, bei der alte MLer und junge Bunte/Grüne mit jeder ihrer Vokabeln ihren eigenen Scheiß denken, aber keinesfalls gemeint haben dürfen. Schließlich will man ja in Einheit machen, und dafür, daß alles dazugehört, was den Namen 'Bewegung' verdient, hat man ja den ganzen Quatsch erfunden:
"Die soziale Bewegung ist an uns vorübergegangen. Das war ein tiefgreifender Grund zur Selbstkritik für uns." (RABEHL in Kassel)
Daraus folgte der gute Vorsatz, so weiterzumachen wie bisher, als Perspektive, die sich programmatisch etwa so zusammenfassen ließe:
An uns wird keine soziale Bewegung mehr vorbeigehen. Selbstkritisch werden wir ihr nachweisen, daß sie links ist, und wir erst recht und nur dann, wenn wir so weit sind.
Alles klar? Wenn nicht, wurden die letzten Klarheiten beseitigt durch den Höhepunkt dieser Konferenztheorie:
Das Fernsehen war nämlich da. Selbstredend nicht deshalb, weil der dreitägige intellektuelle Ringkampf um mehr Sinn in der Welt und Einheit in einer durch und durch menachlichen, daher alle umfassenden "sozialen Bewegung" von irgendeiner praktischen Bedeutung und daher von öffentlichem Interesse gewesen wäre. Die Welt bewegt sich auch so, auch und gerade dann, wenn die Linke sich um sich selbst bewegt. Eine praktiache Bedeutung aber wird dieser intellektuellen Szene beigemessen, und sie selbst, umgekehrt, mißt sie sich gerne bei, weil darin ihr ganzes Kräfteverhältnis besteht: Wie alle Menschen, sind auch diese Leute Staatsbürger, und bald sind Wahlen. Nur macht es sich die weatdeutsche Linke bei diesem schlichten Akt im Unterschied zu allen anderen erheblich schwer: sie malt eben nicht nur ihr Kreuzchen, sondern will hinterher damit auch noch ihr Kräfteverhältnis vorangetrieben haben. Die sorgenvoll-optimistisch gewälzte Frage: gegen Strauß noch einmal das kleinere SPD-Übel wählen oder lieber gleich grün und das größere riskieren? ist allerdings auch nichts anderes, als ein komplizierter Umweg zu Schmidt, den kein SPD-Wähler sonst für dasselbe Reaultat braucht. Brauchbar ist dieses Gebaren für die Fernsehkameras in Kassel auch nur deswegen gewesen, weil sich mit diesem linken Karussel aus der einigermaßen belanglosen, weil in der Sache einigen, Alternative Schmidt/Strauß eine unglaubliche "Polarisation" drechseln läßt - gerade so, als stünde mehr auf dem Spiel, als daß Schmidt oder Strauß die Regierungsgeschäfte erledigen. Peter von Oertzen, ebenfalls geladener Festredner, wußte gar nicht, wie recht er hatte:
"An der westdeutschen Sozialdemokratie führt kein Weg vorbei."
Deshalb findet die 2. "Sozialistische Konferenz" nach den Bundestagswahlen statt.
Wer sollte hier verschwinden?
"Ein Verschwinden der Reichen von der Bildfläche der westlichen Welt verlangte der DDR-Philosoph Wolfgang HARICH. In einem Interview machte HARICH dies zur Grundvoraussetzung für einen 'asketischen Kommunismus', der nach seiner Meinung allein die Katastrophe verhindern könne, auf die die Menschheit zusteuere. Die heutige Generation solle zugunsten kommender ihre Ansprüche zurückstecken: ihre Pflichten wahrnehmen, statt ewig auf ihre Rechte und Ansprüche zu pochen." (Süddeutsche Zeitung, 19.5.80)
Hier muß die Frage erlaubt sein, warum Wolfgang HARICH, der im Westen lauter reiche Leute vorfinden muß, um Gottes Willen nicht im realen Sozialismus geblieben ist, wo die Reichen von der Bildfläche verschwunden sind und die heutige Generation seit geraumer Zeit Sonderpflichten wahrnehmen darf, um durch einen asketischen Kommunismus den Sozialismus für kommende Generationen zu schaffen.