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GRÜNE UMWELT - STARKE HEIMAT
"Wie verkraftet die kranke und zum Teil sterbende Natur in der Bundesrepublik diese ungeheure Belastung? Wie will man mit noch höheren Müllbergen und Schadstoffbelastungen, wie mit noch längeren Autoschlangen fertig werden? Ist der kleine Streifen BRD nicht schon übervoll und überstrapaziert? Muß das wenige Grün in diesem Land nun auch noch Wohnblocks weichen? Eine weitaus bessere Lösung wäre sicherlich, wenn es unseren Politikern gelänge, auf die Machthaber der betreffenden Länder Druck auszuüben, solche Lebensbedingungen zu schaffen, die es jedem Menschen möglich machen, in seiner Heimat ein freies menschenwürdiges Leben zu führen und nicht als Flüchtling und Fremdling in einem fremden Land, was die BRD ja für sie ist, leben zu müssen. Notfalls auch mit Geldhilfen." (Leserbrief zum Thema "Aussiedler" in: "Die Zeit", 2.9.)
Tja, so kann man dem Anspruch der Nation auch Nachdruck verleihen. Es ist ja gar nicht so, daß ein umweltvernarrter Mensch sein Interesse an sauberer Luft zum Atmen nur bei der falschen Adresse anmeldet, weil er sich täuscht. Es ist schlimmer. Weil er meint, daß gewisse Erscheinungsformen sich für seine saubere Heimat eigentlich nicht gehören, wird er zum Kritiker der Umwelt. Kein Wunder, daß er dann die gestörte Natur entdeckt als Anspruch seiner im Grunde ja doch grundsauberen Herrschaft, anderen Staaten Vorschriften im Umgang mit ihrem Volk zu machen.