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NATO: RÜSTEN FÜR DEN ANGRIFF
Unter dem englischsprachigen Titel "Follow on Forces Attack" (Angriff auf die nachfolgenden Truppen, abgekürzt FOFA) hat die NATO einen weiteren Aufrüstungsplan für die Realisierung ihrer Kriegsziele beschlossen und der Öffentlichkeit bekanntgegeben. Der Titel dieses Programms ist auf erfrischende Art frei von Problemen mit der Verteidigungsideologie, aus den Einzelheiten wird ebenfalls kein großes Geheimnis gemacht. Für die Kleinigkeit von 30 Milliarden DM für einen Zeitraum von zehn Jahren will sich die NATO "neue Waffensysteme, Raketen" und "andere Geräte" mit dem spezifischen Zweck anschaffen, "Truppen und militärisch wichtige Einrichtungen" des Warschauer Paktes in seinem "Hinterland mit konventionellen Waffen zu bekämpfen" (Süddeutsche Zeitung). Durch FOFA soll jenes Kriegspotential der Bundeswehr und ihrer verbündeten Armeen ausgebaut werden, das für den Einsatz gegen die Reservetruppen des Feindes, die er für den Kriegsfall in Europa bereithält, bestimmt ist. Mit solchen Programmen beweisen die NATO-Generäle, daß sie sich durch nichts von den bösen Russen übertreffen lassen wollen, denen sie stets den Vorwurf einer offensiven Kriegsstrategie anhängen. Denn es ist ein Ausdruck reiner Angriffslust, wenn man mit höchster Energie an einer Waffengewalt arbeitet, die eine Kriegsführung mit dem Ideal einer möglichst frühen Entwaffnung des Gegners ermöglichen soll. Programme wie FOFA stellen unter Beweis, worin die Kriegsstrategie der NATO in Wirklichkeit besteht: Die Schlacht in Europa will sie dadurch gewinnen, daß sie ständig ihr Ausmaß steigern und das bestehende Schlachtfeld stets aufs neue erweitern will. In dieser Eskalation liegt die kriegsdiplomatische Mitteilung der NATO an die andere Seite.